Dennis Wolf geht die Treppe der BG ETEM Hauptverwaltung hinunter, unter dem Arm ein Laptop. Er blickt in die Kamera.
Dennis Wolf leitet das Prüf- und Beratungsteam der Abteilung Mitglieder und Beitrag.

Bei der Veranlagung von Unternehmen entscheiden teilweise Nuancen. Stellt beispielsweise ein Unternehmen elektronische oder elektromechanische Bauteile her? Vielleicht sogar beides? Solche Fragen kann der Innendienst der Abteilung Mitglieder und Beitrag nicht immer vom Schreibtisch aus beantworten. Hier kommt das Prüf und Beratungsteam um Dennis Wolf zum Einsatz. Der Teamleiter des Außendienstes sagt über seine Rolle: „Es macht einen großen Unterschied für Betriebe, wenn sie ein Gesicht vor Augen haben. Es gibt immer wieder mal Gesprächspartner, die überrascht realisieren, dass sie mit guter Präventionsarbeit perspektivisch Geld sparen. Ich bin froh, wenn ich zu dieser Erkenntnis beitragen kann.“

Die Hauptaufgabe des Teams

Gruppenbild des Prüf- und Beratungsteam, das sich in zwei Reihen aufgestellt hat und frontal fotografiert ist:  Uwe Leu, Charlene Elsner, Dennis Wolf, Gerd Stuber, Andre Teichner und in der oberen Reihe Branko Spiegler, Andrea Lutz, Maria Ferraro und Christine Garm. Alle schauen in die Kamera.
Das Prüf- und Beratungsteam ist in verschiedenen Regionen Deutschlands aktiv: Uwe Leu, Charlene Elsner, Dennis Wolf, Gerd Stuber, Andre Teichner (Reihe oben v. links), Branko Spiegler, Andrea Lutz, Maria Ferraro und Christine Garm (vorn v. links).
Auf Basis der elektronischen Lohnsummenmeldung werden die Beiträge berechnet. Der Gesetzgeber fordert diesbezüglich eine regelmäßige Überprüfung. Grundsätzlich zählt sie zu den Aufgaben der Deutschen Rentenversicherung, im Jahr 2013 haben die Berufsgenossenschaften jedoch ein anlassbezogenes Prüfrecht erhalten: Wenn eine Lohnmeldung potenzielle Fehler aufweist, prüft die Berufsgenossenschaft gegebenenfalls vor der Deutschen Rentenversicherung. Eine automatisierte Unternehmensliste zeigt dem Prüf- und Beratungsteam Auffälligkeiten bei der Lohnsummenmeldung. Daraufhin wird ein Unternehmensbesuch vereinbart.

Gefahrenklassen

Dennis Wolf beantwortet besonders häufig Fragen zum Gefahrtarif. Für dessen Berechnung werden Unternehmen mit technologisch gleichen beziehungsweise ähnlichen Gewerbezweigen oder Unfallrisiken in Gefahrtarifstellen zusammengefasst. Anschließend werden die Kosten der vergangenen Jahre für Unfälle und Berufskrankheiten ermittelt. Dazu zählen beispielsweise medizinische Behandlungskosten für Verletzte und Erkrankte oder Zahlungen für Verletztengeld und Rente. Die Kosten werden dann ins Verhältnis gesetzt zur Entgeltsumme der jeweiligen Gefahrtarifstelle. So berechnet sich die individuelle Gefahrklasse (Faktor für die Beitragsberechnung) einer Gefahrtarifstelle.

Im Sinne der Solidargemeinschaft

„Als BG dürfen wir keine Gewinne erzielen. Wir kommen also nicht, um Geld zu verdienen“, sagt Wolf. Zahlt ein Betrieb zu wenig Beitrag, weil er eine falsche Meldung abgibt oder zu einer zu niedrigen Gefahrklasse veranlagt wurde, zahlen alle anderen Betriebe wegen des Umlageverfahrens ein klein wenig mehr, als sie eigentlich müssten. Betriebe, die hingegen zu viele Beiträge gezahlt haben, erhalten im Anschluss an die Prüfung eine Gutschrift aus den Beitragskorrekturen. Wolf sagt es ganz deutlich: „Beitragsgerechtigkeit ist unser wichtigstes Gut.“ Dafür arbeiten sein Team und er jeden Tag.

Ingmar Böke