Durch längeres bewegungsloses Hängen im Auffanggurt kann es zu einem Hängetrauma kommen, da der Widerstand unter den Füßen fehlt und die Muskelpumpe ins Stocken gerät. Die Muskelpumpe sorgt für den Rücktransport von Blut zum Herzen.
Ein Hängetrauma ist immer ein medizinischer Notfall.
Muskelpumpe aktivieren
Das Blut in den Beinen könnte sonst regelrecht versacken und es könnte zum Schock kommen, der tödlich enden kann. Solange die verunfallte Person bei Bewusstsein ist, kann sie dem entgegenwirken. Dabei kommt eine Trittschlinge zum Einsatz. Sie muss an die Körpergröße der verunfallten Person angepasst sein, damit ein Hineintreten möglich ist und dadurch die Muskelpumpe aktiviert wird.
Herstellen einer Prusikschlinge
Mithilfe eines Klemmknotens nach Karl Prusik wird eine Rundschlinge am Sicherungsseil der PSAgA befestigt. Tritt die Person hinein, lässt sich ein Blutstau in den großen Beinvenen beziehungsweise ein Hängetrauma vermeiden.
Entlastung durch Halteseil
Alternativ kann ein in der Länge einstellbares Halteseil an beiden Halteösen – sofern vorhanden – des Auffanggurts befestigt werden. So kann die Person ihre Beine gegen einen Widerstand bewegen und den Blutfluss in den Beinen aufrechterhalten.
Markus Tischendorf
→ info
- DGUV Information 204-011 Erste Hilfe – Notfallsituation: Hängetrauma: www.dguv.de, Webcode: p204011
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