Mann trägt eine Spezialbrille.
Noch klare Sicht? Die BG ETEM-Rauschbrille ähnelt optisch einer Taucherbrille, zeigt dem Träger aber eindrucksvoll die Wirkung von Alkohol im Straßenverkehr.

Noch einmal in die Fahrschule? Für Lukas Jansen kein Problem. Der 32-jährige Mitarbeiter von Procter & Gamble (P&G) hatte sich im Frühjahr bei den Verantwortlichen des Unternehmensbereichs HSE (Health, Safety, Environment) für ein Eco Safety Training bei den P&G-Aktionstagen zur Verkehrssicherheit angemeldet. Das Unternehmen hat dafür unter anderem Aktionsmedien der BG ETEM ausgeliehen. Sinn der Sache: mit vielen Praxisübungen Wissenswertes rund um Verkehrssicherheit vermitteln, damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund bleiben – auch abseits des Betriebsgeländes.

Lukas Jansen sitzt also – fast 15 Jahre nach seiner Führerscheinprüfung – freiwillig noch einmal neben einem Fahrlehrer. Das Ziel des Eco Safety Trainings ist für ihn wie für fast alle anderen 39 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugleich das Ergebnis: Wer vorausschauend und ruhig fährt, kann Zeit, Sprit und Geld sparen. Während des Trainings bei den P&G-Aktionstagen erzielen die geübten "Fahrschüler" diesen Effekt jedoch fast immer erst bei der zweiten Fahrt auf einer etwa sechs Kilometer langen Strecke - nachdem sie nach der ersten Fahrt von ihrem Begleiter im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) die „Fünf Goldenen Regeln“ zum Eco-Driving in die Hand gedrückt bekommen haben.

Stellwand vor einem weißen Auto.
Das Ergebnis des Eco Safety Trainings beim Aktionstag zur Verkehrssicherheit: Wer vorausschauend und ruhig fährt, kann Zeit, Sprit und Geld sparen.

Bei Lukas Jansen sieht die Ergebnisverbesserung so aus: Pro 100 Kilometer Strecke 2,4 Liter weniger Sprit verbraucht, die Fahrtzeit um zwei Minuten verkürzt und die Durchschnittsgeschwindigkeit trotz gefühlt geringeren Tempos um fünf Stundenkilometer erhöht. Jansens Bewertung des Trainings fällt entsprechend positiv aus: „Eine wirklich gute Erfahrung.“

Zwei Spezialbrillen liegen auf einem Tisch.
Zwei sogenannte Rauschbrillen simulieren, wie sich die Sichtqualität mit 0,8 oder 1,3 Promille Alkohol verändert. Die Brillen sind ein Aktionsmedium der BG ETEM und können von Unternehmen für Aktionstage ausgeliehen werden.

Das Eco Safety Training ist nur eines von mehreren Angeboten, die das HSE-Team den P&G-Beschäftigten der Standorte Kronberg und Schwalbach an zwei Aktionstagen im Mai macht. Zu den weiteren Programmpunkten gehören

  • eine sogenannte Rauschbrille, die beim Aufsetzen simuliert, wie sich die Sichtqualität mit 0,8 oder 1,3 Promille Alkohol verändert. Die Brille ist ein Aktionsmedium der BG ETEM, das sich Betriebe für Aktionen wie die Verkehrssicherheitstage ausleihen können.
  • die Präsentation von ADAC-Rettungskarten, die der Feuerwehr im Bedarfsfall helfen, die richtigen Auftrennstellen an der Autokarosserie zu finden, um Fahrerin oder Fahrer und weitere Passagiere aus einem verunglückten Auto zu befreien (siehe „info“),
  • ein „Smombie Parcours“, der spielerisch verdeutlicht, welche Folgen die gleichzeitige Nutzung eines Handys bei der Bewegung im Straßenverkehr haben kann (siehe YouTube-Video unter „info“). „Smombie“ ist ein Kunstwort, das sich aus Smartphone und Zombie zusammensetzt.
  • ein Ergonomic Bike Fitting (Anpassung eines Fahrrads an die individuellen körperlichen Proportionen),
  • ein Glücksrad, mit dem sich die möglichen Folgen eines Arbeits- oder Wegeunfalls spielerisch aufzeigen lassen

Ein Mann hält eine große Drehscheibe vor sich.
Steffen Fischer, einer der Initiatoren und Verantwortlichen des Aktionstages zur Verkehrssicherheit, zeigt ein „Glücksrad“ mit den möglichen Folgen eines Arbeits- oder Wegeunfalls.

Steffen Fischer, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei P&G und Mitorganisator des Aktionstages, hat es die von der BG ETEM ausgeliehene Rauschbrille besonders angetan. Denn der Versuch des Brillenträgers, einer gegenüberstehenden Person nach simuliertem erheblichem Alkoholgenuss einen Finger zu reichen, scheitert mehrfach kläglich – zur Erheiterung der umstehenden Kolleginnen und Kollegen.

Die Aktionstage-Verantwortlichen haben auch Auszubildende in ihr Programm einbezogen. Sarah Kaiser (19) und Leonard Hupe (18) nehmen zum ersten Mal an der Veranstaltung teil, deren Premiere im Herbst vergangenen Jahres stattfand. Sie kümmern sich um den „Smombie Parcours“ – und finden „echt interessant“, dass die Parcours-Läufer bei der Begehung eines angedeuteten Weges und der gleichzeitigen Bedienung ihres Handys fast nichts von der Umgebung an der Strecke wahrnehmen. Im realen Straßenverkehr eine möglicherweise tödliche Gefahr.