Thomas Verfürth in der Produktion bei Siemens Energy
Thomas Verfürth, Elektromaschinenmonteur, Siemens Energy

Wenn das kein dicker Brocken ist: Der Elektromotor misst rund 4 x 3,8 x 2 Meter, bringt über 25 Tonnen auf die Waage – und mit sich einige Herausforderungen und Risiken bei der Montage. Eigentlich kein ungewöhnliches Kaliber bei Siemens Energy am Standort Mülheim, wo das Unternehmen Dampfturbinen, Kraftwerksgeneratoren und Fördermotoren fertigt. Bei Letzteren fiel jedoch auf, dass der Zugang zu den Bauteilen kompliziert war. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten mithilfe von Leitern über spitze Spulen hinweg in das Bauteil einsteigen. Sie klagten zudem über schwieriges, nicht ergonomisches Arbeiten, teils auf Leitern und über Kopf“, so Georg Linnemann, Gruppenleiter Wickelei. Hinzu kamen wesentliche Sicherheitsaspekte: „Wäre eine Person verunglückt, hätten wir bei der Bergung echte Probleme gehabt.“ Genug Gründe also, den Montageprozess zu verbessern und so die Probleme zu beheben.

Neuer Prozess erhöht Sicherheit

Die Spule eines riesigen Elektromotors wird von zwei Rollringen so gehalten, dass ihre Öffnung von der Seite her zugänglich ist
Der Motor lässt sich mithilfe von zwei Rollringen und Rollenböcken in die horizontale Montagelage und zurück drehen.
Die Lösung: ein Umstieg von der vertikalen Montagelage hin zur horizontalen. Ideengeber Mehmet Akyüz erklärt: „Wir fertigen unsere Generatoren auf Rollenböcken und haben deshalb überlegt, ob diese Möglichkeit auch bei den Fördermotoren sinnvoll ist und wir diese drehen können.“ Keine Idee, die sich mal eben von jetzt auf gleich umsetzen ließe, wie Georg Linnemann bestätigt: „Wir haben mit unserer Konstruktion gesprochen und Rollringe gefertigt, sodass der Motor nicht mehr flach auf dem Boden liegt, sondern senkrecht auf Rollenböcken steht.“ So haben die Beschäftigten einen einfachen Zugang zu jeglicher Arbeitsposition und sind zufrieden mit den Rollringen. Ihr Feedback ist durchweg positiv. Elektromaschinenmonteur Thomas Verfürth bringt es auf den Punkt: „Wir haben viele Probleme auf einmal beseitigt und die Unfallgefahr extrem minimiert. Und das ist das Größte.“

Stephan Kuhn