Gruppenfoto von Branchenvertretern
Ein großer Kreis von Branchenbeteiligten hat den „Respect Code Film“ beschlossen – darunter auch Dr. Just Mields (Vierter von links) für die BG ETEM.

Auf Initiative der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, des Bundesverbands Schauspiel (BFFS) und Allianz Deutscher Produzentinnen und Produzenten – Film, Fernsehen und Audiovisuelle Medien hat eine Gruppe aus Branchenvertreterinnen und -vertretern von Verbänden, TV-Sendern, Streamingdiensten, Förderern und unter Beteiligung der BKM, der Themis Vertrauensstelle e. V. und der BG ETEM nach über einem Jahr gemeinsamer Beratung den Respect Code Film (RCF) beschlossen.

Der Code stellt den ersten branchenweiten Kodex von einzuhaltenden Grundsätzen und Maßnahmen für den respektvollen, kollegialen und die Persönlichkeit schützenden Umgang aller Beteiligten bei Film- und Fernsehproduktionen dar. Alle daran mitwirkenden Organisationen haben den Kodex am 8. November 2024 in Berlin unterzeichnet.

Kreatives Filmschaffen brauche sichere, diskriminierungsfreie und angstfreie Arbeitsumgebungen, sagte Matthias von Fintel, Leiter des Bereichs Medien, Journalismus und Film bei ver.di. Es sei beeindruckend, welch großer Kreis von Branchenbeteiligten sich zu diesem Kodex mit einem gleichen Konsens zusammengefunden haben. „Für die vorhergehende intensive Arbeit am RCF danke ich allen Unterzeichner*innen und Unterstützer*innen, es hat sich gelohnt und zeigt ab heute einen gemeinsamen Willen, die Filmarbeit besser zu machen.“

Meldestellen für Betroffene

Im Verlauf der seit einem Jahr geführten Beratungen hat die Runde Lösungsansätze gesucht, den Beschäftigten vor und hinter der Kamera die Sicherheit zu geben, dass sie respektloses Verhalten nicht hinnehmen werden. Klare Kommunikation von unerwünschten Handlungen und Verhalten sollen zu Beginn der Filmarbeiten eine gemeinsame Basis schaffen, dann die Benennung von Ansprechpersonen und Meldestellen und deren vorbehaltlose Konsultation sowie das unbedingte Verfolgen von objektiven Missständen sind die Kernbestandteile des Kodex. Die gemeinsame Unterzeichnung des Kodex zeigt, dass es nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleiben soll, sondern neue Standards gesetzt werden, die auch von Auftraggebenden und Filmförderungen als Kostenaufwand zu berücksichtigen sind.

Zu den Personen, die beim Entstehen des Respect Code Film beraten und unterstützt haben, zählen: Dr. Jan Ole Püschel (für die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien), Sarah Duve-Schmid (Filmförderungsanstalt FFA), Kirsten Niehuus (Medienboard Berlin-Brandenburg), Dr. Just Mields, (Berufsgenossenschaft BG ETEM), Lea Breuer (Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt).

Unterzeichnet

Der Respect Code Film (RCF) wurde neben den Initiatoren weiterhin unterzeichnet von: Ralf Ludwig (ARD), Thomas Schreiber (ARD Degeto), Florian Gärtner und Henning Beckhoff (Bundesverband Regie- BVR), Anne Leppin (Deutsche Filmakademie), Marcus Lee und Wolf Osthaus (Netflix), Daniela Beaujean und Tim Steinhauer (VAUNET Verband Privater Medien, Donald Jenichen und Tanja Walcker (ZDF).