Martin Malicki mit myoelektrischer Armprothese im Betrieb.

Im August 2023 strahlte Martin Malicki vom Cover der „etem“. Seine gute Laune hat er sich mühsam zurückerobert: Malicki verlor bei einem Arbeitsunfall vor mehr als zehn Jahren seinen rechten Arm. Sein Arbeitgeber, der Materialhersteller Magnera (früher Glatfelter Falkenhagen), und die BG ETEM setzten alles daran, ihn wieder fit fürs Berufsleben zu machen.

Malicki arbeitet immer noch bei Magnera am Standort Pritzwalk in Brandenburg, wenn auch an anderer Stelle. Statt wie früher in der Produktion ist er heute überwiegend im Büro zu finden. Rechtsseitig trägt er eine myoelektrische Armprothese. Über Sensorpunkte am amputierten Stumpf erfasst sie Signale von Martin Malickis Nervensystem und überträgt diese an die Prothese, sodass Bewegungen ausführbar sind. Als die Reportage für „etem“ entstand, war das High-Tech-Gerät gerade in der Wartung. Mittlerweile kommt sie wieder nahezu täglich zum Einsatz.

Martin Malicki in einer Lagerhalle. Er trägt Arbeitskleidung.
Das Lachen ist ihm nicht vergangen: Martin Malicki in einer Lagerhalle von Magnera.

Nicht immer einfach

Also Ende gut, alles gut? Das nicht. Es gibt nichts zu beschönigen: „Das Leben mit nur einem Arm ist auch mit Prothese nicht immer einfach. Nach mehr als 15 Operationen plagen mich regelmäßig starke Schmerzen, auch Phantomschmerzen im Stumpf“, sagt Martin Malicki. Außerdem sei es vor allem im Sommer manchmal schlicht nervig, eine Prothese zu tragen: „Sobald ich anfange zu schwitzen, kann die Technik auch mal versagen, weil die Sensorik nicht mehr richtig funktioniert.“

Trotzdem bleibt er dabei: Das Leben ist schön, und es lässt sich auch unter erschwerten Bedingungen meistern. „Eine positive Einstellung ist nicht alles, aber sie hilft“, sagt er. Aktuell läuft es jedenfalls ziemlich gut bei Martin Malicki. Auch privat: Er hat kürzlich geheiratet.

Annika Pabst