Sicherheitsbeauftragte Carina Honkomp schaut mit einer Mitarbeiterin auf eine Metallplatte an einer Maschine.
Gemeinsame Qualitätsprüfung mit Kollegin Suong Weiss.

Wolfgang Ripken, Geschäftsführer der Switch-it Assembling GmbH aus dem niedersächsischen Bad Zwischenahn, durchschreitet die Fertigungshalle nicht ohne Stolz. Jedem Besucher, der diesen Bereich des mittelständischen Unter­nehmens betritt, ist sofort klar: Hier wird Präzisionsarbeit geleistet. Auffällig ist die helle, blendfreie Beleuchtung in der Produktionshalle, die für das Herstellen von Mikroschaltern unverzichtbar ist. Die Beschäftigten sitzen an modern eingerichteten Lötarbeitsplätzen. Die Arbeitsbereiche sind aufgeräumt. Geträn­kebehälter oder aufgeklappte Brotdosen finden sich hier nicht.

Sicherheit hat eben auch etwas mit Arbeitshygiene zu tun – vor allem dann, wenn Beschäftigte mit Gefahrstoffen hantieren. Eine Absauganlage erfasst ent­stehende Lötrauche deshalb direkt an der Entstehungsstelle. Dadurch können die Beschäftigten des Unternehmens gesund­heitsschädliche Rauche gar nicht erst einatmen. Der Geschäftsführer betont, dass Arbeitsschutz für sein Unterneh­men und ihn persönlich wichtig sei. Dass der Arbeitsschutz bei Switch-it auf einem hohen Niveau ist, hat auch mit einer zweiten Person zu tun: Carina Honkomp. Die Qualitätsmanagerin des Unterneh­mens besuchte vor einigen Monaten das Grundseminar für Sicherheitsbeauftragte bei der BG ETEM in Hamburg. Anschlie­ßend wurde sie offiziell zur Sicherheits­beauftragten des Unternehmens bestellt und unterstützt seitdem die Geschäftsführung in Fragen der Sicherheit und Gesundheit.

Sicherheitsbeauftragte: Carina Honkomp steht der Juniorchefin der Switch-it-Assembling GmbH, Julia Ripken (links) gegenüber. Beide Frauen lächeln sich an.
Steter Austausch: Carina Honkomp und Junior-Chefin Julia Ripken.

Beschäftigte legen Wert auf gesunde Arbeitsbedingungen

Switch-it, gegründet im Jahr 2012, stellt hoch­präzise Mikroschalter in verschiedenen Ausführungen her. Das Familienunternehmen aus Niedersachsen liefert unter anderem Präzisionsschalter für Automobi­le, Schienenfahrzeuge, Spezialmaschinen und Küchengroßgeräte. Die Qualitätsan­forderungen der Industrie sind hoch. Um diese zu erfüllen, sind nach Erfahrung von Unternehmenschef Wolfgang Ripken und seiner Sicherheitsbeauftragten zufriedene und gesunde Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter wichtig. „Qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, ist schwierig“, erzählt er. Aber auch bei der Personalgewinnung helfe Arbeitsschutz, „denn Beschäftigte legen zunehmend Wert auf gesunde Arbeits­bedingungen und eine wertschätzende Sicherheitskultur“.

Sicherheitsbeauftragte: Wolfgang Ripken, Chef der Switch-it Assembling GmbH, sitzt mit gefalteten Händen vor einer Lötmaschine. Er hat graue Haare mit einer Stirnglatze, trägt eine Brille und ein blaues Hemd.
Geschäftsführer Wolfgang Ripken legt Wert auf Arbeitsschutz.

Sicherheitsbeauftragte positiv überrascht

Hat ein Unternehmen mehr als 20 Be­schäftigte, ist eine Sicherheitsbeauftragte oder ein -beauftragter erforderlich. Bei Switch-it arbeiten 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sicherheitsbeauftragte Honkomp hilft mit ihren Kolleginnen und Kollegen, den Arbeitsschutz an der Basis zu verbessern – mit Unterstützung der Unternehmensleitung.

Werden Schutzeinrichtungen an Maschi­nen und die notwendige persönliche Schutzausrüstung von den Beschäftigten genutzt? Mit solchen und ähnlichen Fragen haben Sicherheitsbeauftragte regelmäßig zu tun. Für diese Aufgabe sind klare Haltungen und eine wertschätzende Kommunikation notwendig. Auch deswe­gen fiel die Wahl bei Switch-it auf Carina Honkomp, als es um die Bestellung einer Sicherheitsbeauftragten ging.

Sicherheitsbeauftragte: Hände in Handschuhen beim Löten von feinen Drähten. Lötrauche werden von einem Rohr abgesaugt.
Nur ein gutes Beispiel unter vielen – Lötrauche werden direkt erfasst und abgesaugt.

Die Qualitätsmanagerin war nach der Teil­nahme am BG ETEM-Seminar positiv über­rascht. „Nicht, dass wir im Arbeitsschutz bisher schlecht aufgestellt waren, aber heute sehe ich viele Dinge anders“, sagt sie. Die Seminarinhalte seien äußerst interessant gewesen und praxisgerecht vermittelt worden. Der Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilneh­mern sei hilfreich gewesen.

Gefährdungsbeurteilung bei Bedarf anpassen

Vor knapp zwei Jahren wurde bei Switch-it im Bereich der Fertigung eine moderne Lüftungsanlage installiert. Etwa zeitgleich nahm das Unternehmen außerdem eine zweite Vergussanlage für die Herstellung der Mikroschalter in Betrieb. Die hierfür eingesetzte Vergussmasse hat Honkomp fest im Blick. „Weil wir die Gefahrstoffe in der Luft am Arbeitsplatz nicht selbst beur­teilen können, haben wir die BG ETEM um Hilfe gebeten. Sie unterstützt uns durch eine Gefahrstoffmessung vor Ort.“ Sicherheit und Gesundheitsschutz sind und bleiben wichtige Handlungsfelder im Unternehmen. Innovation, Qualität, Sicherheit und Gesundheitsschutz gehen bei Switch-it also weiterhin Hand in Hand. Carina Honkomp ist davon überzeugt, dass ihr Ehrenamt als Sicherheitsbeauftragte im Arbeitsschutz auch zukünftig gefragt sein wird. Schließlich steht sie erst am Anfang ih­rer Tätigkeit als Sicherheitsbeauftragte und freut sich auf weitere Herausforderungen.

 

Markus Tischendorf