Chihuaha oder Muffin? Auf Bildern sehen sich kleine Hunde und kleine Kuchen manchmal ähnlich. Künstliche Intelligenz (KI) kann lernen, Tier und Teiggebäck voneinander zu unterscheiden. Und sie kann noch viel mehr: Die BG ETEM nutzt KI-Systeme im Regress-, Reha- und Präventionsbereich, etwa zur Unfallanalyse. Die Sitzung der Vertreterversammlung im Juni in Bremen startete deshalb mit einem Vortrag von Dr. Tina Klüwer, KI-Expertin beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, die über Chancen und Risiken der Technologie sprach. Ihr Fazit: Die Chancen sind immens, die Risiken handhabbar – sodass sich die BG mit ihren Anwendungen auf einem guten Weg befindet.
Beitragsfuß gesenkt
Das bestätigte Hans-Peter Kern, Vorsitzender des Vorstands der BG ETEM. „Wir sind heute der einzige Unfallversicherungsträger mit KI-Anwendungen, die im produktiven Einsatz sind“, sagte er in seinem Bericht. Kern begrüßte in Bremen den neuen alternierenden Vorstandsvorsitzenden Franz Donner, Nachfolger des im Februar 2024 verstorbenen Dr. Bernhard Ascherl. Außerdem vermeldete er gute Nachrichten für Mitgliedsbetriebe der BG ETEM: Sie zahlen in Zukunft weniger, der Beitragsfuß sinkt auf 2,82. Die Rechengröße dient gemeinsam mit der Gefahrklasse und der Lohnsumme eines Betriebs zur Berechnung der Beitragshöhe. „Wir setzen unsere Politik der Stabilität und Verlässlichkeit fort“, sagte Kern.
Kurz erklärt
Die Vertreterversammlung der BG ETEM ist wie alle Selbstverwaltungsorgane der Berufsgenossenschaft ehrenamtlich tätig und wird paritätisch gebildet. Sie umfasst jeweils 30 Mitglieder auf der Versicherten- und auf der Arbeitgeberseite. Zu ihren Aufgaben gehört es, über die Satzung, Unfallverhütungsvorschriften sowie Jahresrechnung und Haushaltsplan zu entscheiden. Das Gremium tritt zweimal im Jahr zusammen.
Prävention im Sinne der Betriebe
Jörg Botti, Hauptgeschäftsführer der BG ETEM, sprach über die wichtigsten Kennzahlen aus dem Präventions- und Rehabereich. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle liege noch immer deutlich unter dem Niveau vor den Jahren der Corona-Pandemie und stagniere derzeit bei rund 50.000. „Bei den Wegeunfällen sehen wir jedoch eine kontinuierliche Zunahme der Unfälle seit 2021“, sagte Botti. Eine Steigerung gebe es auch bei Berufskrankheiten, bei den Verdachtsanzeigen ebenso wie bei den entschiedenen Fällen. Die Kosten für Rehabilitation und Entschädigung beliefen sich im Jahr 2023 auf 987,4 Millionen Euro, ein Plus von 6,3 Prozent gegenüber 2022.
Damit sich Unfälle gar nicht erst ereignen und Berufskrankheiten gar nicht erst entstehen, arbeitet die BG ETEM kontinuierlich daran, ihren Präventionsauftrag zu erfüllen. „Im Jahr 2023 gab es rund 34.000 Vor-Ort-Termine von Präventionsmitarbeitern in Mitgliedsunternehmen“, erklärte Botti. Alf van de Wetering, Vorsitzender des Präventionsausschusses, stellte weitere Unterstützungsangebote für Betriebe vor: „Wir haben unter anderem webbasierte Lernmodule zur Arbeitssicherheit auf den Weg gebracht und stehen insbesondere Kleinst- und Kleinbetrieben beratend zur Seite.“ Und zwar, wie es der gesetzliche Auftrag vorsehe, mit allen geeigneten Mitteln.
Annika Pabst
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- Mehr zur Selbstverwaltung der BG ETEM: www.bgetem.de, Webcode 20454675
- Mehr zur Vertreterversammlung: www.bgetem.de, Webcode 23276280
- Infos zum Beitrag: www.bgetem.de, Webcode 11197352
- Weitere Kennzahlen: https://jahresbericht.bgetem.de
- E-Learning-Angebot der BG ETEM: https://elearning.bgetem.de
- Whitepaper: Künstliche Intelligenz – die Zukunft ist schon da
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