Junge Frau in Arbeitskleidung mit Schutzbrille
Brille auf und sicher arbeiten: Schutzbrillen sind bei bestimmten Tätigkeiten unerlässlich.

In den Branchen Druck, Papierverarbeitung sowie Elektro und Feinmechanik gibt es verschiedenste Tätigkeiten, bei denen das Risiko einer Augenverletzung besteht. Ein Tropfen einer ätzenden Flüssigkeit, ein fliegender Funke oder ein verirrter Splitter im Auge können fatale Folgen haben und die Sehkraft schlimmstenfalls für immer zerstören.

Schutzbrillen müssen passen

Viele empfinden das Tragen von Schutzbrillen als hinderlich oder unangenehm. Die Bereitschaft, solche Brillen zu tragen, lässt sich deutlich steigern, wenn schon bei der Auswahl sorgfältig auf eine gute Kombination von Ergonomie und Schutzeigenschaften geachtet wird. Im Fachhandel ist für jede Tätigkeit und jede Person die geeignete Schutzbrille erhältlich. Sie sollte ein geringes Gewicht und eine gute Passform aufweisen, damit sie nicht auf Nasenrücken, Schläfen oder Ohren drückt. Die Scheibenoberfläche sollte ein großes Sichtfeld bieten, also die Sicht nicht einschränken. Zudem sollte sie beschlagfrei und kratzfest sein und – wenn der Arbeitsplatz nichts anderes fordert – keine eingefärbten Gläser haben. Außerdem muss die Brille einen Seitenschutz besitzen, um die Augen rundum optimal abzuschirmen. Muss die Schutzbrille noch mit Gehörschutz oder Atemschutz kombiniert werden, ermöglichen beispielsweise eng anliegende Bügel, sämtliche benötigten Schutzausrüstungen komfortabel zu tragen.

Arbeiter mit Schutzbrille und Sicherheitshandschuhen füllt aus einem Eimer Farbe rum
Schutzbrillen sind bei vielen Tätigkeiten ein Muss.

Auch für Beschäftigte, die aufgrund von Sehschwächen eine Brille tragen, gibt es geeigneten Augenschutz. Für kurzfristige Tätigkeiten können sie eine sogenannte Korb- oder Überbrille über der Korrektionsbrille tragen. Abhängig vom Modell können Trägerinnen und Träger unter diesen Brillen allerdings relativ stark schwitzen; dadurch beschlagen die Innenscheiben, was auf die Dauer unangenehm wird. Bei längerem beziehungsweise häufigem Tragen erweist sich daher eine persönliche Korrektionsschutzbrille als sinnvoll, deren Brillenscheiben mit der entsprechenden Sehstärke ausgerüstet sind. Korrektionsschutzbrillen sind bei Optikern vor Ort erhältlich. Darüber hinaus bieten viele Schutzbrillenhersteller auch Korrektionsschutzbrillen an.

Aufbewahrung

Schutzbrillen sollten immer griffbereit sein. Wenn Beschäftigte die Brillen nicht tragen, sollten sie diese vor Schmutz, Staub und Chemikalien geschützt aufbewahren. Damit keine Kratzer entstehen, die das Sichtfeld einschränken könnten, sollte die Trägerin oder der Träger die Brille nicht auf den Sichtscheiben ablegen. So lässt sich die maximale Nutzungsdauer erhöhen. Eine sichere und hygienische Aufbewahrungsmöglichkeit bieten zum Beispiel Aufbewahrungsboxen direkt am Arbeitsplatz.

Person legt Arbeitsschutzbrille in eine an der Wand angebrachte Box, die durch einen entsprechenden Aufkleber gekennzeichnet ist
In einer speziellen Box lässt sich die Schutzbrille am Arbeitsplatz sauber und griffbereit aufbewahren.

Erste Hilfe bei Augenverletzungen

Sind bei bestimmten Tätigkeiten die Augen gefährdet, müssen in unmittelbarer Nähe der Arbeitsplätze Augenspülflaschen in ausreichender Menge oder Augenduschen vorhanden sein. Gelangen Chemikalien ins Auge, muss dieses ausgiebig mit Augenspülflüssigkeit gespült werden. Steht keine Augenspülflüssigkeit zur Verfügung, kann auch notfalls fließendes Wasser aus dem Wasserhahn zum Einsatz kommen. Bei Augenverletzungen müssen Betriebe dafür Sorge tragen, dass ein Augenarzt oder eine Augenärztin Betroffene umgehend untersucht.

Ein gutes Sehvermögen schützt auch vor Unfällen. Deshalb sollten Beschäftigte die Augen regelmäßig augenärztlich kontrollieren lassen.

Dr. Nadine Metz