Physiotherapeut Matthias Kranz steht allen Beschäftigten bei Sitex zur Verfügung.
Physiotherapeut Matthias Kranz steht allen Beschäftigten bei Sitex zur Verfügung.

„Als Familienunternehmen achten wir auf unsere Leute.“  Sebastian Rommelmann ist Qualitätsmanager bei der Sitex GmbH, einem Textilreinigungsunternehmen aus Minden. Zusammen mit Genia Viviers aus der Personalentwicklung und Moritz Schäpsmeier aus der Öffentlichkeitsarbeit kümmert er sich um das Gesundheitsprogramm des Unternehmens für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das geht über die gesetzlichen Standards hinaus.

Genia Viviers aus der Personalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeiter Moritz Schäpsmeier kümmern sich um das Gesundheitsprogramm bei der Sitex GmbH
Genia Viviers aus der Personalentwicklung und Moritz Schäpsmeier aus der Öffentlichkeitsarbeit kümmern sich um das Gesundheitsprogramm bei der Sitex GmbH.

„Ziel ist es, auf die sehr unterschiedlichen körperlichen Beanspruchungen der Beschäftigten einzugehen“, sagt Genia Viviers. Dazu hat das Unternehmen zusammen mit einem Team aus Physiotherapeuten zunächst die unterschiedlichen gewerblichen und kaufmännischen Arbeitsbereiche untersucht. Vor allem in der Wäscherei gibt es Arbeitsplätze mit körperlich belastenden Tätigkeiten. Manche Beschäftigte bewegen am Tag mehrere Tonnen Wäsche, viele Kolleginnen und Kollegen müssen lange stehen, klagen über Schulter- oder Nackenschmerzen, manche haben Rückenprobleme.

Termin beim Physiotherapeuten

Im Mittelpunkt des Gesundheitsprogramms steht die Möglichkeit, während der Arbeitszeit einen Physiotherapeuten zu konsultieren. Dort gibt es Beratung, therapeutische Anwendungen, angeleitete Gymnastik und Fitnessprogramme zum Mitmachen. „Das wird sehr gut angenommen“, freut sich Viviers. Interessenten können über ein digitales Buchungssystem bis zu drei Termine im Voraus buchen, danach entscheiden die Therapeuten im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in welchem Umfang die Behandlung fortgesetzt wird. Für die Beschäftigten selbst ist das kostenlos. Das Unternehmen hat dafür eigens einen Behandlungsraum vor Ort eingerichtet.

Ergänzt wird das Angebot durch eine App für die Beschäftigten mit zahlreichen Trainingsvideos. Die zeigen Übungen zum Beispiel für Leute, die lange stehen oder sitzen müssen – „sind also auch für Bürobeschäftigte geeignet, auch wenn der Schwerpunkt auf den körperlich anstrengenden Tätigkeiten in der Wäscherei liegt“, so Viviers. Die App und das dazugehörige Gesundheitsportal werden ständig weiterentwickelt und ausgebaut. Die Plattform bietet inzwischen nicht nur Sportübungen, sondern auch Informationen zur mentalen Gesundheit, Ernährungstipps oder Entspannungsübungen.

Arbeitergeber-Marketing

Die Kosten für das Gesundheitsprogramm übernimmt das Unternehmen. „Entscheidend ist, dass wir einen Chef haben, der sagt, dass es ihm das wert ist“, stellt Rommelmann fest. Dazu gehört auch eine gesundheitsgerechte Ausstattung der Arbeitsplätze zum Beispiel mit Bodenmatten, die die Gelenke bei langem Stehen entlasten. Am Ende zahlt sich das für den Betrieb aus. „Wir konnten das Wohlbefinden und das Gefühl der Wertschätzung unserer Mitarbeitenden merklich steigern.“ Und in Zeiten des Fachkräftemangels sei das Angebot natürlich ein „starkes Argument im Arbeitgeber-Marketing“.

Die Sitex GmbH will ihr Gesundheitsprogramm Schritt für Schritt weiter ausbauen. Daran werden die Beschäftigten beteiligt. Der ersten Mitarbeiterbefragung zu körperlichen Belastungen an den Arbeitsplätzen sollen weitere folgen. Geplant sind sie künftig alle zwei Jahre.

 

Michael Krause