Blick in die Fertigungshalle von Haver & Boecker
In der Fertigungshalle hat Haver und Boecker umfassende Maßnahmen zum Arbeitsschutz umgesetzt.

„Es war mal wieder Zeit, die Arbeitsplätze auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen“, erklärt Projektleiterin Claudia Bürger zusammen mit Thomas Populoh, seit dem Jahr 2020 Fachkraft für Arbeitssicherheit beim Oelder Unternehmen Haver & Boecker. „Dabei haben wir nicht nur einzelne präventive Maßnahmen umgesetzt, sondern die Arbeitsplätze komplett neu aufgesetzt und modernisiert.“ Das Thema Arbeitsschutz hat das Unternehmen dabei konsequent berücksichtigt.

Maßnahmen bei der Modernisierung

Neu an den Schweiß-Arbeitsplätzen sind zentrale Absaugungen mit einzelnen Absaugarmen, die die veralteten, lauten Einzelplatzabsaugungen ablösen. Die eingesetzte Absaug- und Filteranlage ist auf dem aktuellen Stand der Technik, verbessert die Hallenluft und reduziert Geräuschemissionen.

Für weniger Lärm und Staub im übrigen Hallenbereich sorgt auch die Einhausung der Arbeitsplätze für Großteile. Im Zuge der Modernisierung hat Haver & Boecker auch hier eine neue, leistungsfähige Absauganlage installiert.

Absauganlage bei Haver & Boecker
Die zentrale Absauganlage entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Das Geländer und damit auch die Absaugung selbst lassen sich vollständig öffnen.

Lärm ist in der Metallbearbeitung immer ein Problem. „Wir haben deshalb die unzureichenden Schallschutzwände durch ein selbst konzipiertes und gefertigtes Schallschutzsystem ersetzt“, erklärt Claudia Bürger. Die eingesetzten Schallschutzelemente sind 2,5 Meter hoch und beidseitig mit Mineralwolle mit sehr guten Schallschutzeigenschaften sowie einer Verkleidung mit Lochblech bestückt. Die Umrahmung der Arbeitsplätze mit diesen lärmabsorbierenden Elementen hat die Geräuschimmissionen deutlich reduziert.

Ergonomie als Philosophie

Die einzelnen Arbeitsplätze wurden noch mit weiteren Maßnahmen aufgewertet, die für besseres Arbeiten sorgen. „Es ist die Philosophie unseres Unternehmens, im Betrieb alles sicher und so ergonomisch wie möglich zu machen“, unterstreicht Populoh. Die neuen höhenverstellbaren Schweißtische etwa lassen sich ideal auf die gewünschte Arbeitshöhe einstellen und punkten somit mit verbesserter Ergonomie.

Mitarbeiter an einem höhenverstellbaren Schweißtisch
Die neuen Schweißtische sind höhenverstellbar.

Die Arbeitsplätze sind zudem mit neuen, schiebbaren Schweißvorhängen abgeschirmt, die sich besser handhaben lassen und für eine Sichtschutztrennung der Schweißbereiche sorgen. Eine zeitgemäße LED-Beleuchtung sorgt nun anstelle von Leuchtstoffröhren dafür, dass die Arbeitsplätze optimal ausgeleuchtet sind. Die Schweißgeräte selbst wurden auf den aktuellen Stand der Technik umgestellt, was Geräuschemissionen reduziert sowie den Einsatz von Schweißschutzspray überflüssig macht, und sind nun ideal am Arbeitsplatz angeordnet.

Mehr Sicherheit bringt auch die geänderte Führung der Versorgungsleitungen etwa für Druckluft oder Strom: Diese werden nun von oben zugeführt. Stolpergefahren in Form von Schläuchen und Leitungen auf dem Boden gehören der Vergangenheit an.

Die Rückmeldungen auf die umgesetzten Maßnahmen sind positiv. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zufriedener“, sagt Populoh. Das sei jedoch kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: „Sicherheit ist ein fortlaufender Prozess.“ So spielt die Umstellung auf Schweißroboter in der Maschinenfabrik eine Rolle in den aktuellen Überlegungen. Zur Unterstützung der Beschäftigten beim Heben von Lasten sind im Lagerbereich zwei Exoskelette als unterstützende Hilfsmittel im Einsatz.

Stephan Kuhn