Sichtbarkeit im Straßenverkehr: Illustration Verkehr mit Frau auf Fahrrad, jugendlichem Fußgänger und zwei Autos.
Sehen und gesehen werden – eine Frage der Sicherheit: In der dunklen Jahreszeit ist gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr besonders wichtig.

Kürzere Tage, nachlassendes Licht: Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen sollten in der dunklen Jahreszeit besonders darauf achten, dass sie einerseits gut sehen und andererseits für andere sichtbar sind.

Wer im Auto unterwegs ist, sollte regelmäßig die Fahrzeugbeleuchtung prüfen lassen, rät Sarah Langer, Referentin für Verkehrssicherheit bei der BG ETEM. Werkstätten bieten im Herbst kostenlose Lichttests an. Dabei fallen auch falsch eingestellte Scheinwerfer auf, die andere blenden können.

Zudem sollten Autofahrerinnen und -fahrer nicht vergessen, dass auch sie zeitweise zu Fuß unterwegs sind. Dann ist es wichtig, selbst gut sichtbar zu bleiben. Etwa mit der richtigen Kleidung.

Wie wichtig es ist, im Verkehr gut gesehen zu werden, zeigt das RiskBuster-Video „Dunkle Kleidung im Straßenverkehr“

Auf dem Fahrrad

  • Fest installierte Reflektoren sind vorgeschrieben – vorne, hinten, seitlich an den Rädern und an den Pedalen.
  • Seitenreflektoren müssen sauber gehalten und bei Verlust ersetzt werden. Eine gute Alternative zu gelben Speichenreflektoren sind durchgängige Leuchtringe am Radmantel oder an der Felge.
  • Reflektoren zum Aufkleben steigern die Sichtbarkeit zusätzlich. Großzügig verwenden und auch Packtaschen nicht aussparen.
  • LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten scheinen heller als herkömmliche Glühfadenbirnchen. Mit Standlichtfunktion erlischt das Licht auch nicht, wenn ein Fahrer oder eine Fahrerin zum Beispiel an einer Kreuzung hält. Blinkende Leuchten sind verboten.
  • Ein Helm mit Reflektoren, eventuell mit integrierter Rückleuchte, verbessert die Sichtbarkeit und schützt vor Kopfverletzungen.
  • Mit Warnweste und reflektierenden Bändern an den Beinen sind Radler besser zu erkennen.

Zu Fuß

  • Helle, reflektierende Kleidung tragen. Je größer die reflektierende Fläche, desto besser. Der Handel bietet auch vollflächig reflektierende Kleidung an.
  • Auch Taschen und Rucksäcke sollten mit Reflektoren ausgerüstet sein.
  • Aktiv leuchtende LED erhöhen die Sichtbarkeit zusätzlich. Blinkende und zu helle Leuchten können aber andere irritieren.

Mit dem Auto

  • Scheinwerfer sollten regelmäßig auf korrekte Einstellung geprüft werden, damit sie andere nicht blenden. Werkstätten bieten dafür Lichttests an – im Oktober häufig sogar kostenlos.
  • Nicht „einäugig“ fahren. Defekte Scheinwerfer müssen sofort repariert werden.
  • Defekte Rückleuchten fallen oft nicht sofort auf. Lieber öfter kontrollieren und dann direkt austauschen.
  • Beim Fahren die Geschwindigkeit immer an die Lichtverhältnisse anpassen.

Viel hilft viel

Fürs Rad empfehlen sich zusätzlich Reflektoren zum Aufkleben in allen möglichen Formen und Farben. Die Expertin rät damit großzügig umzugehen und auch Taschen von allen Seiten zu bekleben. Vorgeschrieben sind fest installierte Reflektoren, neben Pedal-, Front- und Rückreflektoren mindestens zwei gelbe Seitenreflektoren pro Rad. Die sind sauber zu halten und bei Verlust schnellstens zu ersetzen. Ebenso erlaubt: durchgängige Leuchtringe am Radmantel oder an der Felge.

Natürlich muss auch die aktive Beleuchtung stimmen. Funktionierende Front- und Rückleuchten sind Pflicht, am besten mit heller LED und Standlichtfunktion. Eine zusätzliche Stirnlampe kann unterstützen, vor allem, wenn man häufiger absteigt.

Mit Reflektoren nicht geizen

„Eine helle Jacke ist schon ganz gut, macht allein aber nicht viel aus“, sagt Expertin Langer. Besser seien Kleidungsstücke mit möglichst großen reflektierenden Flächen.

Der Nutzen reflektierender Kleidung ist enorm: Im Scheinwerferlicht eines Autos ist sie schon aus 150 Metern Entfernung zu sehen. Helle Kleidung ohne Reflektoren taucht erst bei etwa 40 Metern auf, dunkle sogar erst bei 25 Metern. Zum Vergleich: Der Bremsweg bei Tempo 50 beträgt 28 Meter. „Besonders gut sind Schuhe mit reflektierenden Elementen, da sie vom Scheinwerferlicht der Fahrzeuge als Erstes erfasst werden“, weiß Langer.

 

Boris Dunkel