Startklar für die kalten Tage
Wer seinen Fuhrpark rechtzeitig auf den Winter vorbereitet, tut viel für die Sicherheit seiner Beschäftigten. Worauf es dabei ankommt.
Wenn die Tage kürzer werden, kann es ganz schnell gehen. Ein plötzlicher Wintereinbruch und das Verkehrschaos ist da – so wie im vergangenen Jahr, als der erste Schnee schon vor Mitte Oktober in Teilen Deutschlands die Räumfahrzeuge ausrücken ließ. Für Fuhrparkverantwortliche bedeutet das: Am besten jetzt schon handeln, um Mensch und Maschine sicher durch den Winter zu bringen.
Sarah Langer, Referentin für Verkehrssicherheit bei der BG ETEM, weiß, worauf es dabei ankommt. „Der erste Blick beim Wintercheck sollte den Reifen gelten“, sagt die Expertin.
In Deutschland herrscht die sogenannte situative Winterreifenpflicht. Das heißt: Nicht der Kalender bestimmt, wann Winterreifen zu benutzen sind. Entscheidend sind vielmehr die tatsächlichen Straßenverhältnisse. Bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte“, so die Straßenverkehrsordnung, müssen wintertaugliche Reifen aufgezogen sein. Andernfalls darf das Fahrzeug den Hof nicht verlassen.
Einfach auf einen milden Winter zu hoffen, ist aber keine gute Idee. Denn kommt der Wintereinbruch über Nacht, ist es zu spät für den Reifentausch. Die alte Faustregel „von O bis O“ – von Oktober bis Ostern – hat also weiter ihre Berechtigung.
Erlaubt sind auch Ganzjahresreifen, solange auf ihnen das Alpine-Symbol prangt, ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Für ältere Reifen, die nur die Kennung M+S tragen, gibt es eine Übergangsregelung. Sie dürfen noch bis Ende September 2024 im Einsatz bleiben, wenn sie vor 2018 produziert worden sind.
Für dicke Brummis gelten seit dem Jahr 2020 verschärfte Regeln: Lkw der Klassen N2 und N3 müssen mit wintertauglichen Reifen nicht nur an den Antriebsachsen, sondern auch an den Lenkachsen ausgerüstet sein.
Reifen checken lassen
„Wer sich an die Winterreifenpflicht hält, vermeidet nicht nur ein Bußgeld, sonderntut vor allem etwas für die Sicherheit der Fahrer und Fahrerinnen“, betont Langer. Voraussetzung: ein guter Zustand der Reifen. Dazu gehört zunächst ausreichend Profil. Der ADAC rät, bei spätestens vier Millimetern die Reifen zu wechseln.
Weil Gummi altert, können aber auch wenig benutzte Winterreifen nach einigen Jahren ein Fall für den Austausch sein. Fuhrparkverantwortliche sollten die Reifen daher von Profis checken lassen: Gute Fachwerkstätten erkennen Alterungserscheinungen und gefährliche Beschädigungen.