Herbert Poltinger von der Firma Samitär Poltinger steht in einem Verkaufsraum. Er hat eine Halbglatze, trägt ein schwarzes Poloshirt und eine helle Hose.

Herbert Poltinger hat in den Schutz der Beschäftigten investiert.

"Wir sind ein Familienunternehmen. Unser Spezialgebiet: Renovieren und Sanieren von Bädern im Altbau. Seit 1980 sind wir in München und Umgebung unterwegs. Vor ein paar Jahren sind wir innerhalb Münchens in neue Räumlichkeiten umgezogen – und dachten, wir hätten beim Einrichten der neuen Betriebsstätte in puncto Arbeitsschutzmaßnahmen alles richtig gemacht. Dann kam Besuch von der BG ETEM: Unsere Aufsichtsperson schaute vorbei, beziehungsweise: Er schaute ganz genau hin und erkannte an einigen Stellen noch viel Verbesserungsbedarf. Er hat viele vermeintliche Kleinigkeiten benannt, bei denen wir noch nachbessern mussten. Zum Beispiel sind jetzt alle Fluchtwegschilder beleuchtet. Außerdem haben wir einen unserer Elektriker extra fortbilden lassen, damit er die regelmäßige Prüfung von Elektrogeräten und Maschinen übernehmen kann – was übrigens auch viel Zeit in Anspruch nimmt. Insgesamt haben uns alle Maßnahmen, die unsere Aufsichtsperson damals nannte, 20.000 Euro gekostet. Da atmet man als Unternehmer erst mal tief durch.

Heute muss ich sagen: Es hat sich gelohnt. Bei uns im Betrieb gab es tatsächlich mal einen Unfall mit einem Hubwagen, der einen Mitarbeiter fast ein Bein gekostet hätte. Da habe ich gelernt, dass Präventionsmaßnahmen keine unerfreuliche Pflicht sind, sondern zwingend notwendig. Ja, sie sind manchmal lästig, das gebe ich zu. Aber alle Maßnahmen dienen dem Schutz der Beschäftigten, für die ich Verantwortung trage. Deshalb waren die 20.000 Euro gut investiertes Geld."

 

Aufgezeichnet von Annika Pabst