Der russische Angriffskrieg in der Ukraine beschäftigt auch die BG ETEM – denn das Leid, das er mit sich bringt, betrifft die Kernaufgaben der Berufsgenossenschaft und der gesetzlichen Unfallversicherung. „Unsere BG Kliniken behandeln schwerverletzte und traumatisierte Menschen aus der Ukraine. Dies ist ein Akt der Solidarität und das Mindeste, was wir tun können“, sagte Hans-Peter Kern, Vorstandsvorsitzender der BG ETEM in seinem Bericht vor der Vertreterversammlung.
Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energieträger bekämen zudem die Mitgliedsunternehmen der BG ETEM aus diesem Sektor noch mehr Bedeutung, betonte Kern: „Es ist unsere Aufgabe, bei dem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energieträger auf Sicherheit und Gesundheit für die Beschäftigten zu achten.“ Die Auswirkungen des Weltgeschehens auf Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz spiegelten sich auch in den Kennzahlen für das Jahr 2021 wider: In dem Zeitraum kam es zu gut 51.000 meldepflichtigen Arbeitsunfällen. Mehr als im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020, aber deutlich weniger als vor Corona. Die Anzahl der tödlichen Arbeitsunfälle lag bei 16, im Jahr zuvor waren es 29. Auch die Zahl der Wegeunfälle stieg im Jahr 2021 wieder auf gut 11.000. Wenig Einfluss hatte Corona auf das Berufskrankheitengeschehen: Im Jahr 2021 erhielt die BG ETEM fast 5.800 Verdachtsmeldungen, rund 2.000 Mal bestätigte sich der Verdacht auf eine Berufskrankheit.
105 Verdachtsanzeigen gab es im Zusammenhang mit Corona. Wenn betroffene Beschäftigte im Gesundheitswesen oder ähnlichen Bereichen tätig sind, kann eine Infektion mit dem Virus als Berufskrankheit anerkannt werden. Bei der BG ETEM fallen unter diese Definition körpernahe Tätigkeiten, zum Beispiel als Optiker. Im Jahr 2021 entschied die BG über 89 Fälle, erkannte 14 Mal eine Berufskrankheit an. Eine Covid-19-Erkrankung kann auch ein Arbeitsunfall sein: 776 Unfallmeldungen gab es, 323 Mal erkannte die BG einen Arbeitsunfall an.