In den letzten Jahren ist die Zahl der Maschinenunfälle, besonders der schweren, deutlich gesunken. Bisher nicht zurückgegangen sind dagegen Unfälle beim Umgang mit Flurförderzeugen, z. B. mit Gabelstaplern und Mitgänger-Flurförderzeugen – kurz Hubwagen. Diese Unfälle führen häufig zu schweren Verletzungen – zum Beispiel der Füße, bei denen Zehen amputiert werden müssen – und sogar zu Todesfällen.
Gabelstapler: Anfahren Unbeteiligter
„Herr P. ging zu Fuß in Richtung des gekennzeichneten Verkehrsweges. Beim Betreten übersah er einen von rechts kommenden Gabelstapler und wurde angefahren. Er zog sich einen mehrfachen Bruch im linken Fuß zu.“
So oder ähnlich lauten viele Schilderungen in Unfallanzeigen oder Untersuchungsberichten. Häufig sind Fahrer unachtsam und zudem durch die Last in der Sicht beeinträchtigt. In vielen Fällen sind auch Beschäftigte im Umfeld der Gabelstapler unaufmerksam. Oft werden Unbeteiligte von Flurförderzeugen angefahren. Insbesondere beim Rangieren des Gabelstaplers wird die Gefährdung von Mitarbeitern nicht erkannt oder falsch eingeschätzt.
Hubwagen: Anfahren des Bedieners
„Die Verletzte wollte mit dem mitgängergeführten Hochhubwagen Paletten aus dem Lager entnehmen. Dafür musste zunächst der kleinere Handhubwagen aus seiner Parkposition in einem Palettenstapel beiseite gefahren werden. Anschließend rangierte sie rückwärts gehend den Hochhubwagen. Dabei stieß sie mit der linken Ferse an die Spitze des Gabelzinkens vom stehenden Handhubwagen, der größere Hubwagen stoppte jedoch nicht sofort, sondern fuhr noch einige Zentimeter weiter. Die Folge war eine Quetschung am linken Fuß und Knochenabsplitterungen.“
Beim Rangieren von Mitgänger-Flurförderzeugen kommt es häufig zu Anfahrunfällen. In den Unfallanzeigen liest man z. B.:
„Beim Transport einer Palette fuhr sich der Versicherte mit dem Elektrohubwagen in die Ferse und brach sich den Mittelfußknochen.“
Oder:
„Herr K. wollte mit dem Elektrohubwagen im Hof Fässer entladen. Er beschleunigte den Hubwagen. Auf der leicht abschüssigen Strecke wurde der Hubwagen zu schnell und Herr K. konnte nicht mehr abbremsen. So klemmte er sich seinen rechten Fuß unter dem Hubwagen ein.“
Während bei Staplerunfällen meist Unbeteiligte angefahren werden, dominiert beim Unfallgeschehen mit Mitgänger-Flurförderzeugen, dass sich die Bediener selbst anfahren und verletzen. Besonders kritisch ist das Rangieren unter beengten Platzverhältnissen.