Pflege: Person sitzt im Rollstuhl auf einer Wiese im abendlichen Gegenlicht.

Die BG ETEM hilft auch im Pflegefall. Wenn nötig, ein Leben lang.

Krankenhaus, Reha, Wiedereingliederung: Nach einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit tut die BG ETEM alles, um Versicherten die Rückkehr ins Berufsleben zu ermöglichen. Doch das klappt nicht immer. Manchmal sind die Folgen zu gravierend, bleiben Menschen dauerhaft auf Pflege angewiesen. Auch dann lässt die BG ETEM sie nicht allein. Heinz Grötsch weiß „seine“ BG schon seit 27 Jahren an seiner Seite. 1995 hat er mit seinem Motorroller einen Unfall auf dem Heimweg von der Arbeit. Der verändert das Leben des früheren Schulungsleiters für Computersysteme von Grund auf. Ein wegen Bauarbeiten gesperrter Bahnübergang zwingt Grötsch zu einem Umweg. In einer unübersichtlichen Kurve kollidiert er mit einem Lieferwagen.

„An den Unfall kann ich mich nicht mehr erinnern“, berichtet der heute 80-Jährige. Er war bereits klinisch tot, wird von einem Unfallarzt vor Ort reanimiert. Zehn Tage liegt Grötsch im Koma. Die Ärzte diagnostizieren zahlreiche Knochenbrüche, innere Verletzungen und ein lebensgefährliches Schädel-Hirn-Trauma. Acht Monate wird er in einer Fachklinik für neurologische Rehabilitation in Burgau behandelt.

Knapp überlebt

„Ich war früher sehr sportlich, habe viel trainiert“, erzählt Heinz Grötsch. „Ohne diese Kondition hätte ich den Unfall nicht überlebt.“ Schritt für Schritt kämpft er sich während der Reha ins Leben zurück – zunächst in der Klinik, anschließend mit Nachsorge-Programmen zu Hause. Von Anfang an begleitet ihn dabei ein Reha-Manager der BG, kümmert sich um medizinische Betreuung und Anpassungen zu Hause.

Heinz Grötsch ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Arbeiten kann er nicht mehr, seine Erwerbsfähigkeit ist zu 100 Prozent eingeschränkt. Seit dem Unfall bekommt er eine Rente von der BG ETEM. Sie finanziert auch den Umbau des Badezimmers in der Eigentumswohnung, die er gemeinsam mit seiner Frau Herta bewohnt. Seitdem kann er mit dem Rollstuhl ins Bad fahren und dort auch duschen. Mit seiner Frau macht er in den folgenden Jahren zur Erholung mehrere Reisen, die teilweise finanziell gefördert werden. Oft sind sie dabei die einzigen in der Reisegruppe, die mit einem Rollstuhl unterwegs sind. Herta Grötsch erinnert sich daran, dass ihr Mann, wenn nötig, auch ein „verwegener Rollstuhlfahrer“ gewesen sei. „In Istanbul ist er einmal trotz Gegenverkehr eine Einbahnstraße hinaufgefahren.“

Hilfe bei der Pflege

Erholungsreisen gehören inzwischen der Vergangenheit an. Heinz Grötsch hatte in den letzten Jahren drei Lungenentzündungen. Nachts liegt er oft wach, hat Schmerzen, weil sich seine Muskeln zusammenziehen. Aufgrund seines insgesamt schlechteren Gesundheitszustands kann er immer weniger aus dem Rollstuhl aufstehen. „Früher kam ich allein ins Bett, das geht jetzt nicht mehr.“

Grötsch ist auf Pflege angewiesen. Die schafft seine Frau schon aufgrund ihrer Rückenprobleme nicht mehr allein. Reha- Managerin Tanja Niefenecker aus der Bezirksverwaltung Augsburg hat sich darum gekümmert, dass der Pflegedienst, der früher geringfügig unterstützte, inzwischen regelmäßig ins Haus kommt. Die Reha-Managerin begleitet Heinz Grötsch bis heute, hat auch dafür gesorgt, dass im Schlafzimmer eine Hebevorrichtung an der Wand installiert wurde. „Das ist eine ganz große Hilfe für uns“, freut sich Herta Grötsch. „Damit kann ich meinen Mann abends ins Bett bringen, wenn wir das wollen – auch wenn der Pflegedienst schon weg ist. Das ist unsere einzige verbliebene Selbstständigkeit.“

Trotz aller Einschränkungen bleibt Heinz Grötsch positiv. „Wir haben der BG viel zu verdanken“, stellt er fest. Er sei immer unterstützt worden und wenn er eine Frage hatte, habe er immer Auskunft bekommen. „Ich hatte ja keine Ahnung, wie man sein Leben im Rollstuhl organisieren kann. Aber von der BG kam immer Hilfe.“

 

Dr. Michael Krause