„Keep it simple!“ So lautet das jahrelange Erfolgskonzept, das Roland Banick und sein Team schon von seinem Vorgänger übernommen haben. Banick ist Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter der EWE Tel aus dem niedersächsischen Oldenburg. Der EWE-Konzern ist für die Gas- und Stromversorgung in der Region zuständig und zugleich Anbieter von Telefondienstleistungen. In den Tochter-gesellschaften EWE Tel, EWE Go und der Vertriebsgesellschaft sind etwa 2.300 Beschäftigte tätig. Sie sollen sicher arbeiten und werden deshalb in betrieblichen Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes gut und niedrigschwellig beraten.
Digitalisierung führte zu Podcasts
Neben Banick sind zwei weitere Arbeitsschutzexperten und eine Spezialistin für Marketing-Kommunikation bei EWE für das Thema Arbeitsschutz zuständig: Marco Goldkamp, Fabian Schöneich und Lea Knauth. Allerdings brachte der Beginn der Corona-Pandemie auch für EWE besondere Herausforderungen mit sich, von denen das Arbeitsschutz-Team des Konzerns ebenfalls betroffen war: Wie sollten die Hilfestellungen rund um Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz die nun größtenteils im Homeoffice tätigen Kolleginnen und Kollegen erreichen?
Info-Flyer und Plakate schienen plötzlich nicht mehr zeitgemäß. Also machten Banick und seine Mitstreiter einfach mit bei der pandemiebedingten Digitalisierungswelle. Schnell kamen sie auf die Idee, eigene Podcasts zu erstellen und dadurch die Beschäftigten in den unsicheren Corona-Zeiten bestmöglich zu begleiten. Zunächst ganz einfach, zunehmend aber immer professioneller wurden die ersten Podcasts der Reihe #GesundWiederNachHause erstellt. Themen waren zum Beispiel mobiles Arbeiten und die Gefährdungsbeurteilung.
Im sogenannten Mitmach-Podcast stellten die Arbeitsschützer den Beschäftigten eine Auswahl geeigneter Ausgleichs- und Entspannungsübungen für den Homeoffice-Alltag vor. Bekanntlich lohnen sich bereits kurze Bewegungspausen am Schreibtisch, um muskulären Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich vorzubeugen.
Das Ziel aller Podcast-Produktionen war und ist eine sympathische Machart, erklärt Arbeitsschutzmanager Banick:
„Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger oder umfangreichen Vorschriften sollten die Beschäftigten zu Hause erreicht werden, sondern durch eine niederschwellige Ansprache. Manchmal auch lustig verpackt, ohne jedoch den Ernst der Botschaften aus den Augen zu verlieren.“
Großartige Resonanz
Die Resonanz aus der Belegschaft war großartig, berichtet Marco Goldkamp. Der ehemals beim Arbeiter-Samariter-Bund tätige Sanitäter gehört zu Banicks Team und kümmert sich unter anderem um die knapp 50 EWE-Shops in ganz Niedersachsen. Während der Corona-Pandemie hat er ein Konzept für die betrieblichen Ersthelferinnen und Ersthelfer erstellt, das bis heute Bestand hat und ganz einfach funktioniert: Jeder Ersthelfer, der im Firmengebäude anwesend ist, hängt sein persönliches Ersthelferschild von außen gut sichtbar ans Büro. Dadurch können alle übrigen Beschäftigten erkennen, wer gerade anwesend ist und bei Bedarf professionelle Erste Hilfe leisten kann. Dass diese auch im Büro wichtig ist, zeigt ein aktuelles Unfallbeispiel aus dem Konzern. Ein zwei Quadratmeter großes Whiteboard fiel von der Wand, traf den davor sitzenden Mitarbeiter am Rücken und verletzte ihn schwer. „Mittlerweile ist der Kollege wieder gesund, auch dank der Leistungen der BG ETEM“, so Banick. Er und sein Team nahmen das Ereignis zum Anlass, alle Whiteboard-Befestigungen zu kontrollieren, um ähnliche Unfälle künftig zu verhindern. Und sie produzierten auch noch gleich einen neuen Podcast über Arbeitsunfälle.
Auch wenn die Pandemie inzwischen abgeebbt ist: Das Projekt Podcast wird es bei EWE weiterhin geben. „Zukünftig soll etwa alle zwei Monate ein neues Arbeitsschutzthema vertont werden“, erklärt Fabian Schöneich nicht ohne Stolz. Und auch sonst hat das Arbeitsschutz-Team des Konzerns viel vor, auch im digitalen Bereich: Als nächstes soll ein zehnminütiges Video für und über Sicherheitsbeauftragte entstehen.
Für 2023 ist zudem die Einführung eines Arbeitsschutzmanagement-Systems geplant. Der Antrag an die BG ETEM als Zertifizierer ist schon auf dem Weg.
Markus Tischendorf
Keep it simple
Selbst einen Podcast aufnehmen?
Ein Smartphone reicht oft schon aus. Und wenn das eingebaute Mikro nicht gut genug ist, lässt sich einfach ein externes anschließen. Wichtiger als das perfekte technische Equipment ist zunächst ein packendes Thema mit Informations- und vielleicht auch Unterhaltungswert. Natürlich sollten die Stimmen klar und deutlich zu verstehen sein. Für den Schnitt gibt es kostenlose Programme im Internet. Wer tiefer einsteigen will, setzt auf mobile Aufnahmegeräte und ein gutes Mikrofon oder auf die Kombination aus PC, Audio-Interface und Mikro. Anleitungen zum Einsatz der jeweiligen Settings finden sich im Netz.
→ info
Schon gehört? Den Podcast der BG ETEM finden Sie hier:
www.bgetem.de, Webcode 15539818 sowie auf Spotify, Soundcloud, Deezer, Google Podcasts und Apple Podcasts.
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