Damit es nicht unter die Haut gehtOhne Schutz kann längere Sonneneinstrahlung zu schweren Verbrennungen oder gar Hautkrebs führen. Prävention durch körperbedeckende Bekleidung und Kopfbedeckung ist leicht umsetzbar und wirksam. Wir geben Argumente und Tipps für die Überzeugungsarbeit.https://etem.bgetem.de/2.2021/themen/damit-es-nicht-unter-die-haut-gehthttps://etem.bgetem.de/@@site-logo/logo_etem_magazin.png
Damit es nicht unter die Haut geht
Ohne Schutz kann längere Sonneneinstrahlung zu schweren Verbrennungen oder gar Hautkrebs führen. Prävention durch körperbedeckende Bekleidung und Kopfbedeckung ist leicht umsetzbar und wirksam. Wir geben Argumente und Tipps für die Überzeugungsarbeit.
Bekleidung gegen Sonneneinstrahlung
Im Tragetest: Sonnenschutzbekleidung muss sich bei unterschiedlichen Tätigkeiten bewähren.
Für Beschäftigte, die im Freien arbeiten, sollte der Schutz vor Sonnenstrahlung immer mitgedacht werden. Hautkrebs durch mangelnden Sonnenschutz am Arbeitsplatz gehört zu den häufigsten Ursachen für eine Berufskrankheit (BK 5103 „Plattenepithelkarzinome / multiple aktinische Keratosen“).
Besonders gefährdet sind der Kopf- und Gesichtsbereich, auch Arme und Beine können betroffen sein. Für die Betroffenen kommt es oft zu einschneidenden Konsequenzen. Auch nach einer Operation oder der oft schmerzhaften Behandlung mit Salben sind regelmäßige Nachuntersuchungen notwendig.
Am häufigsten trifft eine Hautkrebserkrankung ältere Beschäftigte. Denn die Haut hat ein „Sonnenkonto“ und Hautkrebs entwickelt sich als Reaktion auf eine Lebenszeitexposition.
Es gibt aber auch Ausnahmen. Der jüngste Berufserkrankte im Jahr 2019 war erst 37 Jahre alt. Wer es ernst meint mit einer „Kultur der Prävention“, sollte neben dem Schutz vor Unfällen auch die Vermeidung von Berufskrankheiten im Auge behalten. Ein Abhaken dieses Pflichtthemas in einer knapp gehaltenen Unterweisung wird dem nicht gerecht.
Körper- und Kopfbedeckung sind wichtig
Da bei Tätigkeiten im Freien technische und organisatorische Schutzmaßnahmen häufig nicht ausreichen, kommen einer körperbedeckenden Bekleidung und der Kopfbedeckung wichtige Funktionen zu (siehe DGUV Information 203-085 „Unter der Sonne“). Die aktuelle Evaluation der BG ETEM zeigt: Der Anteil der Beschäftigten, die sich für eine Kopfbedeckung entscheiden, ist nach wie vor gering.
Häufig wird eine Kopfbedeckung in den Sommermonaten als zu warm, störend, manchmal auch als unmodern gesehen. Oder man ist sie einfach nicht gewohnt und fürchtet, seltsam auszusehen.
Viele Bedenken gegen Sonnenschutzbekleidung lassen sich ausräumen, wenn die Beschäftigten dafür gewonnen werden können, an einem Tragetest teilzunehmen. Was kann bei der notwendigen Überzeugungsarbeit helfen? Wer weiß, was Hautkrebserkrankungen sind und das eigene Risiko sowie betroffene Kolleginnen oder Kollegen kennt, schützt sich eher. Auch die Bereitstellung von Kopfbedeckungen durch den Betrieb kann zum verstärkten Einsatz beitragen.
Hilfreich ist, wenn regelmäßig an Sonnenschutz erinnert wird. Die arbeitsmedizinische Vorsorge, die seit Sommer 2019 für Beschäftigte mit hoher Exposition gegen natürliche UV-Strahlung angeboten werden muss (ArbMedVV, AMR 13.3), kann dies unterstützen.
Woran erkenne ich, wie gut das Textil gegen Sonne schützt?
Um den Schutz vor UV-Strahlung zu dokumentieren, weisen Hersteller von körperbedeckender Kleidung den Ultraviolet-Protection-Factor (UPF) aus. Dieser gibt an, um welchen Faktor sich die Aufenthaltsdauer in der Sonne durch das Tragen dieser Kleidung ohne Gefahr für die Haut verlängern kann.
Bekleidung mit ausgewiesenem UV-Schutz ist häufig gezielt für einen Einsatz in den Sommermonaten entwickelt worden und berücksichtigt Tragekomfort bei hohen Temperaturen. Darunter ist auch erste körperbedeckende Multifunktionskleidung.
Tragetest von Sonnenschutzbekleidung: Im Team gelingt Sonnenschutz am besten.