Luftbefeuchter und InfektionsrisikoIn der Druck- und papierverarbeitenden Industrie wird im Allgemeinen ein konstanter Feuchtegehalt der Raumluft benötigt. Viele Betriebe fragen sich, ob die Luftfeuchtigkeit einen Einfluss auf das Infektionsrisiko hat.https://etem.bgetem.de/1.2021/etem/luftbefeuchter-und-infektionsrisikohttps://etem.bgetem.de/@@site-logo/logo_etem_magazin.png
Luftbefeuchter und Infektionsrisiko
In der Druck- und papierverarbeitenden Industrie wird im Allgemeinen ein konstanter Feuchtegehalt der Raumluft benötigt. Viele Betriebe fragen sich, ob die Luftfeuchtigkeit einen Einfluss auf das Infektionsrisiko hat.
SARS-CoV-2-Pandemie
Hochdruckdüsenbefeuchtung mit einzelnen Sprühdüsen, die mit einem Trägerluftstrom arbeiten
Moderne Luftbefeuchtungsanlagen ermöglichen viele technische Vorgänge und Abläufe bei der Verarbeitung von Papier und/oder Folie. Eine Reihe technischer Prozesse kann nur unter Einhaltung einer bestimmten Luftfeuchtigkeit durchgeführt werden. Für diese Arbeitsbereiche sind Luftbefeuchtungseinrichtungen erforderlich, die den Feuchtegehalt in der Raumluft erhöhen (siehe Kasten).
Hochdruckdüsenbefeuchtung; die einzelnen Düsen sind hierbei in der Ringleitung integriert und arbeiten ohne Trägerluftstrom.
Doch welchen Einfluss haben Luftbefeuchtungssysteme bzw. die Luftfeuchtigkeit auf Viren, insbesondere das SARS-CoV-2-Virus? Müssen in der derzeitigen epidemiologischen Lage bei Nutzung einer Luftbefeuchtungsanlage zusätzliche Maßnahmen getroffen werden?
Hintergrund
Luftbefeuchtung in der Druck- und papierverarbeitenden Industrie
Bei zu trockener oder zu feuchter Luft können prozesstechnische Probleme sowohl in der Druckvorstufe wie auch bei der Papierlagerhaltung und beim Druck auftreten.
Papier ist ein hygroskopisches, d. h. wasseranziehendes Material, das so lange Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt, bis es eine Gleichgewichtsfeuchte erreicht hat. Ist die Luft zu trocken, gibt das Papier einen Teil seines Wassergehalts an die Umgebungsluft ab. Die reibungslose Verarbeitung von Papier ist vor allem während der Heizperiode ohne zusätzliche Luftbefeuchtung oft nicht möglich.
Papierlagerhaltung – Größenänderung des Papierformats
Papier quillt oder schrumpft in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit, bei der es gelagert oder verarbeitet wird. Schon eine Änderung der Luftfeuchtigkeit um 10 % relative Luftfeuchte kann Längenänderungen von 0,1 bis 0,2 % verursachen. Es können Planlage-Abweichungen auftreten, das Papier tellert oder der Rand wird wellig. Dadurch entstehen qualitätsmindernde Passerdifferenzen.
Elektrostatische Aufladung des Bedruckstoffes
Ursache der beim Druckprozess aufeinander haftenden Papierbögen ist in den meisten Fällen eine elektrostatische Aufladung. Folien aus Kunststoff reagieren diesbezüglich noch stärker. Die Folgen sind u. a.:
gleichzeitiges Ansaugen mehrerer Bögen,
Passerdifferenzen durch schlechten Bogenlauf in der Maschine,
schlechte Stapellage in der Auslage.
Elektronische Geräte in der Druckvorstufe
Viele in der Druckvorstufe verwendeten elektronischen Geräte benötigen ein definiertes Raumklima, um störungsfrei zu funktionieren. Auch die Probleme mit elektrostatischer Aufladung können durch eine entsprechende Luftfeuchtigkeit beseitigt oder zumindest deutlich reduziert werden. Eine konstante Luftfeuchte von 50 bis 65 % relative Luftfeuchte ist daher wichtig.