Gefahr im RohrgrabenGefährdungen an erdverlegten Gasleitungen durch in der Nähe verlaufende Hochspannungsleitungen waren einer der Themenschwerpunkte der diesmal virtuell ausgerichteten Veranstaltung. Aber auch Neuerungen im DVGW-Regelwerk und die derzeit in Bearbeitung befindliche DGUV Information 203-090 standen im Blickpunkt.https://etem.bgetem.de/1.2021/etem/gefahr-im-rohrgrabenhttps://etem.bgetem.de/@@site-logo/logo_etem_magazin.png
Gefahr im Rohrgraben
Gefährdungen an erdverlegten Gasleitungen durch in der Nähe verlaufende Hochspannungsleitungen waren einer der Themenschwerpunkte der diesmal virtuell ausgerichteten Veranstaltung. Aber auch Neuerungen im DVGW-Regelwerk und die derzeit in Bearbeitung befindliche DGUV Information 203-090 standen im Blickpunkt.
6. Fachtagung „Arbeitssicherheit in der Gasversorgung“
Durch parallel zur Gasleitung verlaufende Hochspannungsleitungen und Oberleitungen von Bahnstrecken kann es zur Einkopplung einer elektrischen Spannung in die Gasleitung kommen.
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation traf das Branchengebiet Energie- und Wasserwirtschaft in der BG ETEM nach intensiven Beratungen die Entscheidung, die 6. Fachtagung „Arbeitssicherheit in der Gasversorgung“ zum Schutz der Teilnehmer diesmal digital umzusetzen. Die Veranstaltung fand am 13. und 14. Oktober 2020 statt.
60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Gaswirtschaft nahmen an der Online-Tagung teil, um sich über aktuelle Neuerungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in der Gasversorgung zu informieren. Aus der Vielzahl der Themen hier eine kleine Auswahl.
Neuerungen im DVGW-Regelwerk
Andreas Schrader vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) berichtete über Neuerungen im DVGW-Regelwerk. Ein Schwerpunkt der Arbeiten besteht Schrader zufolge derzeit darin, das bestehende DVGW-Regelwerk für Gasinfrastrukturen und Gasanwendungen auf höhere Wasserstoffanteile und die Ergänzung eines neuen Regelwerkes für 100 Prozent Wasserstoff auszurichten. Die Regelwerks-Weiterentwicklung schaffe in der Praxis der Gasversorgung eine wichtige Voraussetzung, um den klimaschonenden Energieträger Wasserstoff technisch sicher in das vorhandene Leitungssystem zu integrieren, so Schrader.
Derzeit wird z. B das DVGW Arbeitsblatt G 220 „Anlagentechnik Power-to-Gas-Energieanlagen“ erstellt, das für Power-to-Gas-Anlagen gilt und Anforderungen an die Planung, Fertigung, Errichtung, Prüfung, Inbetriebnahme und Betrieb benennt. Der Wasserstoff wird mittels Elektrolyse erzeugt und kann dann nach einer Aufbereitung über eine Einspeiseanlage in eine Erdgasleitung eingeleitet werden. Alternativ kann der Wasserstoff auch mithilfe eines chemischen Prozesses in Methan überführt werden.
DVGW Grafik 2955 „Power to Gas “ (Quelle: DVGW)
Für Wasserstoffeinspeiseanlagen wird nach Angaben des DVGW-Experten das DVGW Arbeitsblatt G 265-3 „Anlagen für die Einspeisung von Wasserstoff in Gasversorgungsnetze“ erarbeitet. Über diese Anlagen erfolgt die Einspeisung von Wasserstoff in bestehende Gasversorgungsnetze. Das Sachgebiet Energie und Wasserwirtschaft der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) war bei der Erarbeitung eingebunden. Unter anderem wurde eine neue EX-RL-Beispieltabelle erarbeitet, die dem Betreiber eine Hilfestellung für die Zoneneinteilung seiner Anlage bietet.