Eine Rollenrotationsoffsetdruckmaschine sollte für eine veränderte Bahnführung umgerüstet werden. Dafür war eine Umlenkwalze vor den Druckwerken erforderlich, mit deren Hilfe die Bahn um das Druckwerk herumgeführt wird.
Auf der Drehachse der Umlenkwalze ist eine Bürstenwalze montiert, um die Umlenkwalze im Betrieb sauber zu halten. Zum Zeitpunkt des Unfalls befand sich die Umlenkwalze mit daran montierter Bürstenwalze auf einem Rollgestell. Mit dessen Hilfe wird die Walzenkombination in die Nähe der Druckwerke gefahren.
Enge und Gewicht
Aufgrund der beengten Verhältnisse wird die Kombination mit einem Gesamtgewicht von ca. 70 kg von zwei Personen von Hand getragen und in die Aufnahme eingesetzt. Ein dritter Kollege – der spätere Verletzte – stand bereit, um die Positionierung zu unterstützen.
Beim Transport der Walzenkombination entglitt diese den beiden Kollegen und fiel herunter. Die Bürstenwalze schwenkte um die Drehachse der Umlenkwalze und traf mit der nach unten weisenden Gewindestange der Halterung den Verletzten am Fuß. Dieser erlitt trotz Sicherheitsschuhen eine schwere Verletzung am linken Fuß.
Zu diesem Unfall hat insbesondere die ergonomisch ungünstige Arbeitsweise in beengten Platzverhältnissen beigetragen.
Verbessertes Hilfsmittel
In der Folge des Unfalls wurde die Arbeitsweise beim Ein- und Ausbau der Umlenk-/Bürstenwalzenkombination verändert. Die Walzen werden nun nacheinander eingesetzt und nicht mehr als montierte Kombination transportiert und gelagert.
Dadurch reduziert sich das zu handhabende Gewicht. Auch ein Impuls durch die herumschwenkende Bürstenwalze ist ausgeschlossen.
Der Transport- und Lagerwagen für die Umlenk- und Bürstenwalze wurde innerbetrieblich weiterentwickelt und so umgearbeitet, dass nun beide Walzen voneinander getrennt, aber auf einem einzigen Rollwagen gelagert werden können.
Andreas Büsse
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