Florian Silbereisen mit Maske – wo bleibt da das Lächeln des Traumschiff-Kapitäns?
Manuel Schröder: In dem Moment, in dem wir mit ihm drehen, darf er die Maske abnehmen und wird im Film in voller Pracht zu sehen sein. Sobald geprobt wird und die Kamera noch aus ist, werden bei uns am Set Masken getragen. Es ist tatsächlich ein Thema: Wie ist das während einer Probe? Wie ist im Gesicht des Mitspielers etwas zu lesen? Da wird allen etwas abverlangt, um trotzdem gut spielen zu können. Das hat aber bisher sehr gut funktioniert. Wir haben die ersten vier Filme fertiggestellt und alles hat geklappt. Also, der Kapitän wird lächeln.

Wohin ging die Reise?
Wir haben dieses Jahr auf den Seychellen und in Kapstadt gedreht. Die nächsten Reisen planen wir auch schon und wollen nach Mauritius und auf die Malediven.
Was war die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten unter Corona-Bedingungen?
Es gab viele Herausforderungen, weil wir Drehen neu lernen mussten. Wir waren plötzlich alle Anfänger. Die normalen Abläufe waren eingeschränkt und wir mussten viele Dinge neu lernen. Die große Unbekannte, wie funktioniert das, wie macht man das – das war die größte Herausforderung. In den Details hat die BG ETEM mit dem Maßnahmenpapier gut dazu beigetragen, dass wir das hinbekommen haben.
Wie viele Menschen sind an der Produktion beteiligt?
Am Set sind es etwa 20 bis 30, im gesamten Bereich bis zu 50 bis 60 Personen.
Auf einem Schiff ist es besonders eng – enger als im Studio. Wie schafft man es, trotzdem Abstand zu halten?
Wir haben gedreht, als das Schiff in Deutschland im Hafen lag und keine Passagiere an Bord waren. Deswegen hatten wir mehr Platz als bei einer normalen Reise. Ähnlich wie unter Studiobedingungen konnten wir uns da frei bewegen und sind den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Reederei auch weitgehend aus dem Weg gegangen.
Natürlich hatten wir in der einen oder anderen Kabine auch mal weniger Platz als draußen an der freien Luft. Wir haben aber versucht, die Dreharbeiten in den engen Räumen in eine Phase des Drehs zu legen, in der wir schon ein paar Wochen zusammen waren und durch regelmäßige Tests so eine Art Quarantäne für uns geschaffen hatten.
Wie lange dauert der Dreh für einen solchen Film?
Etwa sechs Wochen.
Wie viele Aufnahmen wurden im deutschen Hafen und wie viele auf See gemacht?
Normalerweise findet in Deutschland gar nichts statt. Da sind wir gut drei Wochen auf dem Schiff auf den Weltmeeren unterwegs und dann noch einmal knapp drei Wochen in einem Land.
In diesem Fall hat der Schiffsteil in Deutschland stattgefunden und der zweite Teil im Reiseland selbst. Beim Traumschiff hat dieser Teil vor Corona stattgefunden – im Januar und Februar. Jetzt planen wir die nächste Produktion in Mauritius und dann sind wir eben auch knapp drei Wochen im Land vor Ort.
Hatten Sie einen Corona-Verantwortlichen und was war seine Aufgabe?
Ja, wir hatten einen Verantwortlichen. Die Aufgabe dieser Person war, darauf zu achten, dass die Schutzmaßnahmen eingehalten werden und bei Fragen zu helfen. Außerdem hatte sie darauf zu achten, dass Masken wirklich getragen und Abstände eingehalten werden. Die Funktion wurde von mehreren Personen wahrgenommen, die sich abgewechselt haben. Eine durfte auch Abstriche machen und hat Tests durchgeführt.

Wie war die Zusammenarbeit mit der Reederei? Gab es ein gemeinsames Gesamtkonzept?
Ja, absolut. Die Reederei hatte teilweise ein noch strengeres Schutzkonzept als das, was wir auf Basis der Handlungshilfe der BG ETEM umgesetzt haben. Wir haben gemeinsam beide Konzepte angeschaut und daraus unser Drehkonzept entwickelt, was für uns funktioniert hat.
»Die größte Herausforderung war: Plötzlich waren wir alle Anfänger. Wir mussten das Drehen neu lernen.«
Während des Drehs ist die Besatzung an Bord. Gibt es da Berührungspunkte –und wie funktioniert das?
In der Corona Zeit war das eine sehr reduzierte Besatzung. Dadurch gibt es relativ wenige Berührungspunkte. Wenn es Berührungspunkte gab, zum Beispiel bei einem täglichen Meeting, bei dem man sich untereinander abstimmt, dann funktioniert das wunderbar, weil man sich seit Jahren kennt. Da wurde dann eben darauf geachtet, dass Abstände eingehalten werden. Meetings wurden statt wie früher vielleicht in einem kleinen Raum in einem großen Raum abgehalten – mit entsprechenden Abständen und mit Masken.
Auch da wurde darauf geachtet, dass die Ansteckungsgefahr minimiert wird.