Gefährdungen erkennen und vermeiden

Viele Unfälle ereignen sich bei Instandhaltungsarbeiten. Um das zu vermeiden, bietet die BG ETEM ein Seminar an, das praxisgerechte Lösungen auch für die Branche Druck und Papierverarbeitung vermittelt.

Instandhaltung: Maschine mit Sicherung gegen Wiedereinschalten in rot mit Vorhängeschloss.

Bei Instandhaltungsarbeiten müssen Maschinen ausreichend gegen Wiedereinschalten gesichert sein.

Eigentlich war nur eine Sichtkontrolle geplant: Ein Schredder in einem Betrieb zeigte nur eingeschränkte Leistung, daher wurde eine Analyse der Störung beauftragt. Ein Mitarbeiter sollte die Maschine inspizieren und die für eine eventuelle Reparatur notwendigen Ersatzteile festlegen.

Der Beschäftigte schaltete den Schredder aus und schraubte die Maschinenabdeckung ab. Beim Blick ins Innere der Maschine entdeckte er in den Greif- und Messerwellen verfangene Papierreste – und griff hinein, um sie zu entfernen. Allerdings hatte er den Schredder nicht gegen Wiedereinschalten gesichert. Das hatte schwere Folgen für ihn - denn genau in dem Moment, als er in die Maschine griff, kehrte der Maschinenführer zum Schredder zurück.

Dieser wusste nichts von der Inspektion, konnte den Mitarbeiter vom Bedienpult aus nicht sehen – und schaltete den Schredder ein. Der erfasste die rechte Hand sowie den Arm des Maschinen-"Inspekteurs". Die Folge: schwere Schnitt- und Quetschverletzungen an der Hand und am Arm. Der Maschinenführer hörte die Schreie des Unfallopfers und drückte den Not-Aus des Schredders.

Im Jahr 2021 ereigneten sich in Mitgliedsbetrieben der BG ETEM 2.125 Unfälle im Zusammenhang mit Arbeiten an Maschinen und Anlagen. Etwa 20 Prozent dieser Unfälle lassen sich Instandhaltungsarbeiten zuordnen, insbesondere Reinigungsarbeiten und Störungsbeseitigungen. Die Versicherten wurden bei der jeweiligen Tätigkeit am häufigsten eingeklemmt beziehungsweise gequetscht oder hatten Kontakt mit scharfen Gegenständen.