Die einen leiden unter Maskenpflicht und Abstandsregeln im Betrieb. Die anderen stöhnen über das langsame WLAN im Homeoffice und versuchen während der Videokonferenz ihre Kinder in Schach zu halten. Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt.
„Viele Betriebe und ihre Beschäftigten haben sich erstaunlich schnell auf die neue Situation eingestellt“, sagt Dr. Just Mields, Arbeitspsychologe der BG ETEM. „Doch das kostet Kraft und verursacht manchmal auch erheblichen Stress.“ Dagegen können Führungskräfte etwas tun. Hier die wichtigsten Tipps für ein entspannteres Arbeiten unter Pandemie-Bedingungen.
1. Gesundheit schützen
Die Situation: Hygienemaßnahmen am Arbeitsplatz sind notwendig, für viele aber zunächst ungewohnt und nach Monaten im Homeoffice manchmal auch lästig.
Das können Sie tun: Helfen Sie Ihren Beschäftigten, sich mit den Maßnahmen vertraut zu machen. Nehmen Sie Fragen und Vorschläge ernst. Beziehen Sie alle ein und entwickeln Sie einen gemeinsamen Plan: „Unsere Corona-Team-Regeln“. Sorgen Sie für eine konsequente Beachtung und seien Sie selbst Vorbild.
2. Kommunikation fördern
Die Situation: Menschen sind soziale Wesen – auch und gerade bei der Arbeit. Einsamkeit im Homeoffice, wenig Feedback und kaum Austausch mit Kolleginnen und Kollegen machen allen zu schaffen.
Das können Sie tun: Halten Sie Kontakt. Legen Sie feste Termine für Gespräche fest – persönlich (mit Abstand), am Telefon oder per Video. Rufen Sie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mindestens einmal die Woche an und legen Sie Zeiten fest, in denen Sie erreichbar sind.
3. Aufgaben teilen
Die Situation: Die Krise bringt ungeahnte Herausforderungen mit sich. Neue Aufgaben müssen zusätzlich zum normalen Geschäft bewältigt werden. Das belastet manche Beschäftigte besonders.
Das können Sie tun: Legen Sie Prioritäten fest. Besprechen Sie im Team, was zuerst erledigt werden muss und wie die Aufgaben aufgeteilt werden können. Motivieren Sie Ihre Leute, Pausen und Ruhezeiten einzuhalten.
4. Teamgeist wecken
Die Situation: Zusammenarbeit und Abstimmung sind insgesamt komplizierter geworden. Es macht Stress, wenn man nicht genau weiß, was zu tun ist und einfach vor sich hin wurstelt.
Das können Sie tun: Partner unterstützen sich. Bilden Sie daher Mitarbeiterpaare, die sich abstimmen können. Legen Sie gemeinsam Zwischenziele und Termine fest und definieren Sie Zeitfenster, zu denen alle erreichbar sind.
5. Missverständnisse vermeiden
Die Situation: Mangelnde Kontaktmöglichkeiten, Genuschel unter Masken oder unzureichende Absprachen können zu Missverständnissen und Ärger führen.
Das können Sie tun: Wenn Masken getragen werden müssen, ist es wichtig, deutlich und artikuliert zu sprechen. Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür. Achten Sie jetzt besonders auf einen respektvollen Umgang.
6. Familiäre Situation berücksichtigen
Die Situation: Beschäftigte mit Kindern stehen besonders unter Druck. Die Kombination Homeoffice und Home-Schooling stresst ebenso wie Präsenzpflicht im Betrieb bei geschlossener Kita oder Schule.
Das können Sie tun: Zeigen Sie Verständnis. Fragen Sie Beschäftigte mit Kindern, wie sie klarkommen und wie Sie unterstützen können. Nehmen Sie Rücksicht bei Besprechungsterminen und Terminvorgaben. Halten Sie regelmäßig Kontakt.
7. Vertrauen bilden
Die Situation: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen sich Sorgen. Wie geht es nach der Krise weiter? Werden wir es schaffen? Habe ich dann noch Arbeit?
Das können Sie tun: Seien Sie offen und ehrlich. Informieren Sie Ihr Team regelmäßig und zeitnah über den Stand der Dinge. Kommunizieren Sie Entscheidungen der Geschäftsführung und begründen Sie diese. Besprechen Sie die individuelle Perspektive der Beschäftigten im Einzelgespräch.
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Tipps für Führungskräfte und Beschäftigte im Betrieb und im Homeoffice, Vorlagen für die Gefährdungsbeurteilung sowie gemeinsame Corona-Regeln und Wege zur Stressreduktion finden Sie unter www.bgetem.de, Webcode 20911859
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