Auch starke Männer werden schwach

Jeder vierte bei der BG ETEM gemeldete schwere oder tödliche Verkehrsunfall in den Jahren 2014 bis 2019 beruhte auf Müdigkeit. Männer in zwei Altersgruppen waren besonders betroffen. Wir zeigen die Ursachen – und was Autofahrer dagegen tun können.

Ermüdeter Autofahrer sitzt am Steuer, hat die Augen geschlossen und greift sich mit den Fingern an die Nasenwurzel.

Sekundenschlaf: Wer am Steuer einschläft, riskiert sein Leben – und das anderer.

„In einer leichten Linkskurve kam der Fahrer des Wagens aus bisher unbekannter Ursache nach rechts von der Straße ab und kollidierte im Verlauf ungebremst mit einem am Straßenrand stehenden Baum. Der hinzugezogene Notarzt konnte nur noch den Tod des Fahrers feststellen.“ So oder ähnlich heißt es oft in Polizeiberichten über Verkehrsunfälle mit tragischem Ausgang. Zurück bleiben Angehörige und Kollegen, die sich fragen, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Eine mögliche Ursache: Übermüdung.

Risiko Müdigkeit

Experten gehen davon aus, dass bei 13 Prozent der Arbeitsunfälle und bei 15 bis 20 Prozent der Verkehrsunfälle Müdigkeit eine entscheidende Rolle spielt.
(Quelle: Uehli et al. 2014, Akerstedt 2000)

Nachlassende Aufmerksamkeit, schwere Augenlider, häufiges Gähnen: Den meisten Autofahrerinnen und -fahrern dürften diese Anzeichen bekannt vorkommen.

Um Fahrpausen zu vermeiden, wird das Radio lauter gedreht, das Fenster geöffnet oder auch Gespräche und Telefonate geführt.

Das hilft jedoch nicht gegen die immer stärker werdende Müdigkeit. Wer dennoch weiterfährt, riskiert die eigene Gesundheit und auch die anderer. Denn was umgangssprachlich als Sekundenschlaf verharmlost wird, endet nicht selten mit schwersten bis tödlichen Verletzungen. Ungebremst fahren die Betroffenen auf vorausfahrende Fahrzeuge auf. Oder sie kommen auf gerader Strecke von der Fahrspur ab und kollidieren mit entgegenkommenden Fahrzeugen bzw. Hindernissen am Straßenrand.

RiskBuster-Video Sekundenschlaf