Ein Arbeiter mit Mund-Nasenschutz legt mit Hilfe eines Beladewagens eine Drahtspule in die gelbe Spulmaschine ein.

Gemeinsam entwickelt: Der neue Beladewagen für Drahtspulen ist eine wertvolle Arbeitshilfe.

Logo Präventionspreis der BG ETEM für Arbeits- und Gesundheitsschutz in blau.

Sie waren 300 oder 500 Kilogramm schwer und mussten von den Beschäftigten mit der Hand in der Spulmaschine positioniert werden: Die „kleinen“ Schweißdraht-Spulen, die die Hermann Fliess & Co. GmbH bis vor wenigen Jahren produzierte, waren bereits eine gewichtige Angelegenheit.

 
Doch dann musste sich das Duisburger Industrie-Unternehmen sehr intensiv um das Handling von Großspulen kümmern, erinnert sich Albrecht Borner, seit rund 20 Jahren Technischer Leiter des Betriebs. Grund war, dass „wir die Fertigung von kleinen Spulen auf einheitlich 1.000 Kilo Gebindegröße umgestellt haben“. Ein Gewicht, „das die Mitarbeiter nicht mehr problemlos ohne Hilfen bewegen können“, so Borner.

Albrecht Borner, Technischer Leiter der Hermann Fliess & Co. GmbH, steht in dunkler Kleidung in einer Lagerhalle mit Drahtspulen.

Albrecht Borner, Technischer Leiter der Hermann Fliess & Co. GmbH, ist stolz auf den kreativen Einsatz der Belegschaft.

Das Be- und Entladen der Maschinen sei damals eine große Herausforderung gewesen, blickt Borner zurück. Denn die 1.000-Kilo-Spulen seien aufgrund ihrer geometrischen Abmessungen nicht so genau vor der Maschine positionierbar, dass ein problemloses Beladen möglich ist. „Die Folge war, dass die Mitarbeiter beim Beladen der Maschine ständig irgendwo hängen geblieben sind und die Spule mit physischer Kraft korrigiert werden musste“, sagt der Technik-Chef des Unternehmens. Das sei alles „extrem kraftraubend und gefährlich für die Mitarbeiter“ gewesen.

Gabelstapler statt Muskelkraft

Die Lösung des Problems: Die Drahtspulen werden jetzt per Gabelstapler in den „von uns entwickelten Beladewagen eingelegt“, erläutert Borner die preisgekrönte Entwicklung der Fliess GmbH nicht ohne Stolz. Der Wagen sei einseitig drehbar gelagert, drehe sich also um einen Drehpunkt. Damit könne man die vollen Spulen „in eine definierte Position vor der Spulmaschine bewegen“. Der Wagen werde abgesteckt – „und dann kann man die Spulen tatsächlich überraschend einfach in den Arbeitsraum der Maschine einrollen“, freut sich Borner.

Das Schöne an der Lösung sei, dass es „eine echte Teamleistung war“, also nicht nur eine Idee der Führungskräfte, lobt Borner den kreativen Einsatz der derzeit etwa 75 Beschäftigten. Gemeinsam mit den Spulern habe man die Idee vom Einlegewagen dann so lange „immer weiter verfeinert“, bis das Gerät den Anforderungen des Betriebs genügte.

Maschinen- und Anlagenführer Christian Marcus steht in blauer Arbeitskleidung in einer Lagerhalle mit Drahtspulen.

Maschinen- und Anlagenführer Christian Marcus freut sich über die Arbeitserleichterung.

Angestellte wie Maschinen- und Anlagenführer Christian Marcus sind begeistert von der neuen Arbeitshilfe. „Das neue Verfahren geht nicht mehr so auf den Rücken“, sagt Marcus. „Man zieht einfach dran – und die Spule ist drin.“