Arbeiterin mittleren Alters mit blonden Haaren und Brille sitzt in einer Werkhalle an einem Tisch mit unterschiedlichen Werkzeugen, Boxen mit Kleinteilen und Platinen. Sie reinigt ein Messgeräte-Gehäuse mit einem Pinsel.

Ein Auge fürs Detail: Sabine Backermann, Produktionshelferin bei Trios, baut Messgeräte für die Endkontrolle zusammen.

Bei der Trios Mess- und Datentechnik GmbH läuft’s. Ziemlich gut sogar. „Wir können uns über zu wenig Arbeit definitiv nicht beklagen“, sagt Rüdiger Heuermann, Geschäftsführer und Inhaber von Trios. Das Unternehmen mit Sitz im norddeutschen Rastede stellt hochwertige Messtechnik-Produkte für die Umwelt- und Wasserüberwachung her. Die Geräte sind mit hochsensiblen Sensoren ausgestattet, mit denen sich zum Beispiel die Qualität von Trinkwasser oder die Lichtdurchlässigkeit von Meereswasser messen lässt. Radiometer, Fotometer und Fluorometer aus Rastede kommen weltweit zum Einsatz – etwa auf Schiffen, in Wasserwerken, in Forschungsinstituten.

Rüdiger Heuermann steht in einem Raum mit technischen Geräten und hält lächelnd ein Messgerät aus Metall in den Händen. Er ist mittelalt, hat kurze graumelierte Haare und trägt einen dunkelgrauen Pullover.

Ist stolz auf sein Unternehmen – und macht Sicherheit zur Priorität: Trios-Geschäftsführer Rüdiger Heuermann.

Heuermann hat das Unternehmen im Jahr 1998 in Oldenburg gegründet. Alles begann mit einem von ihm entwickelten spektralauflösenden Lichtmessgerät namens „Ramses“. Seither ist die Nachfrage stetig gewachsen, und mit ihr auch das Unternehmen. Vor zehn Jahren arbeiteten 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Trios. Mittlerweile sind es mehr als 70.

Das erhöht die Ansprüche an Labor- und Büroräume, an Lager- und Produktionsstätten – zumal Trios seine Produkte fast vollständig in Eigenregie fertigt. 2011 zog das Unternehmen nach Rastede um, um mehr Platz zu haben – in weiser Voraussicht auf ein großes Areal im Gewerbe-gebiet. Das machte sich 2019 bezahlt, als das Unternehmen erneut aufstocken musste.

Mittlerweile steht auf 5.000 Quadratmetern eine komplett neu gebaute Fertigungshalle. Dort werden Rohprodukte sowohl gelagert als auch weiterverarbeitet. In der Fertigungshalle findet etwa die Zerspanung statt. Auch die Produktion wurde erweitert: Dort setzen Trios-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter die vor Ort produzierten Teile zu fertigen Produkten zusammen.

Mann mit Brille in kurzem dunklem T-Shirt und dunkler Hose steht in einer Fabrikhalle an einer Kontroll-Konsole mit Bildschirm, daneben eine elektronische Anlage.Mann mit Brille in kurzem dunklem T-Shirt und dunkler Hose steht in einer Fabrikhalle an einer Kontroll-Konsole mit Bildschirm, daneben eine elektronische Anlage.

Ergonomisch und übersichtlich: der Arbeitsplatz von René Kirsch.

Der Maschinenpark ist ebenfalls gewachsen. Zwar sind noch gar nicht alle Anlagen im Einsatz, aber bei Trios denkt man gern weit in die Zukunft und geht auf Nummer sicher. Im wahrsten Sinne des Wortes: „Unser Anspruch an die Sicherheit im ganzen Unternehmen ist ebenso hoch wie der an die Produktqualität und die Qualifizierung der Beschäftigten“, betont Heuermann.

Männerhände halten ein Metallteil mit einem Bohraufsatz.

Der letzte Schliff: In der Produktion entstehen die komplexen Messgeräte.

Nur das Beste

Das machte sich schon in der Planung der neuen Arbeitsplätze bemerkbar. „Wir haben uns sehr viele Gedanken darüber gemacht, was einerseits an Platz und Maschinen benötigt wird, und wie man die Arbeitsplätze andererseits sicher gestalten kann“, sagt Dr. Alexandra Ostmann, Sicherheitsbeauftragte bei Trios. Die 38-Jährige ist eigentlich Meeresbiologin, stieß 2019 zum Unternehmen und hat die Baumaßnahmen für die neue Fertigung und die erweiterte Produktion in dieser Rolle begleitet.

Dr. Alexandra Ostmann steht an einem Whiteboard und zeichnet etwas darauf, in der anderen Hand hält sie ein Messgerät aus Metall. Sie hat zurückgebundene braune Haare, trägt eine Brille und einen dunkelblauen Pullover.

Sicherheitsbeauftragte Dr. Alexandra Ostmann erklärt die Funktionsweise von „Ramses“, dem Verkaufsschlager von Trios.

Der bauliche Brandschutz und sichere Verkehrswege spielten bei der Planung eine ebenso große Rolle wie die optimale Beleuchtung und ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen. Spezielle Absauganlagen in der Fertigungshalle reduzieren die Dämpfe der eingesetzten Kühlschmierstoffe. Alle Beschäftigten haben individuell angepassten Gehörschutz bekommen. Und konsequente Mülltrennung sorgt dafür, dass zum Beispiel Späne sicher entsorgt werden können.

Indes gilt das Prinzip des sicheren Arbeitens in allen Bereichen am Trios-Standort in Rastede. „Im Labor zum Beispiel hantieren die Beschäftigten mit verschiedenen Gefahrstoffen. Im Notfall benötigen sie nach getaner Arbeit deshalb eine Körper- oder Augendusche. Beides steht zur Verfügung“, erklärt Ostmann.

Ein ständiger Prozess

Die Sicherheitsbeauftragte achtet darauf, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens in puncto Arbeitsschutz regelmäßig mit ins Boot zu holen. „Ich maße mir nicht an, zu wissen, wie sie an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz am besten und sichersten arbeiten können. Ich bin dort ja nicht tätig“, sagt sie.

Deshalb bezieht Trios seine Beschäftigten immer wieder ein, ermöglicht auch Sonderanschaffungen und nimmt im Zweifel lieber etwas mehr Geld in die Hand, um Arbeitsmaterial zu kaufen: „Mit einem krummen Schraubendreher kann man keine Qualität bauen“, sagt Ostmann.

Produktionsmitarbeiter Markus Kreutz sitzt in einem Gabelstapler und fährt einen blauen Behälter durch eine Werkshalle. Er hat dunkle Haare, trägt eine Brille und dunkle Kleidung.

Auf breiten Verkehrswegen unterwegs: Produktionsmitarbeiter Markus Kreutz.

Auch als Trios neue Gabelstapler anschaffen wollte, bestellte das Unternehmen kurzerhand mehrere Modelle zum Testen in den Betrieb – und ließ die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entscheiden. Die Herangehensweise kommt bei den Beschäftigten gut an. „Ich muss hier keinem hinterherlaufen, damit er abends seinen Arbeitsplatz aufräumt oder vor Dienstbeginn seine Schutzkleidung anzieht“, sagt Ostmann. Auch bei Unterweisungen und Gefährdungsbeurteilungen werden die jeweiligen Führungskräfte und Teams selbst aktiv.

Auf dem Status quo ausruhen will sich die Sicherheitsbeauftragte jedoch nicht: „Arbeitssicherheit ist ein ständiger Prozess, es gibt immer etwas zu verbessern.“ Nach einem Unfall mit einer Bohrmaschine gibt es jetzt zum Beispiel in jedem der fünf Gebäude am Standort mindestens zwei Ersthelferinnen beziehungsweise Ersthelfer.

Ostmann ist privat aktiv in der freiwilligen Feuerwehr – schnelle Hilfe in Notfällen ist für sie besonders wichtig. Die könnte im Brandfall auch aus dem firmeneigenen Löschteich kommen, der neben dem Hauptgebäude liegt. Auch hier hat man das Thema Sicherheit beim Bauen gleich mitgedacht.

  

Annika Pabst