Gruppenbild mit mehreren Männern und einer Frau in Businesskleidung. Zwei der Männer halten jeweils einen Blumenstrauß.

Weichenstellung in Köln (v.l.n.r.): Johannes Tichi, Karin Jung, Marco Wetzel, Jörg Botti, Hans-Peter Kern und Jobst Kleineberg.

Aus drei mach zwei: Die Spitze der BG ETEM besteht ab Juni 2023 aus einem Hauptgeschäftsführer und einem Stellvertreter. Johannes Tichi, derzeit noch Vorsitzender der Geschäftsführung, übergibt dann die Leitung an seinen Geschäftsführungskollegen Jörg Botti. Zum neuen stellvertretenden Hauptgeschäftsführer wurde Marco Wetzel gewählt. Wetzel wechselt von der BG Verkehr zur BG ETEM. Bernd Offermanns, bislang ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung, trat zum 31. Dezember 2022 in den Ruhestand.

Die Abstimmung über die Wahl der neuen Geschäftsführung war einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte, als die Vertreterversammlung der BG ETEM im vergangenen Dezember in Köln zusammenkam. Zentral war auch der Beschluss des Haushaltsplans für das Jahr 2023. Für dieses Jahr rechnet die BG ETEM mit Ausgaben in Höhe von 1,568 Milliarden Euro. Das sind nur 0,65 Prozent mehr als 2022. Für die Rehabilitation und die Entschädigung von Verletzten und Erkrankten nach Arbeitsunfällen und bei Berufskrankheiten sind insgesamt knapp eine Milliarde Euro veranschlagt. Weitere 143 Millionen Euro sollen in die Prävention fließen.

„Trotz Inflation und hohen Energiepreisen planen wir mit einem nahezu unveränderten Haushaltsansatz. Das ist zum einen das Ergebnis einer Finanzplanung, die auf langfristige Stabilität setzt. Zum anderen wirken sich auch niedrige Unfallzahlen aus“, erläuterte Johannes Tichi.

2022 verzeichnete die BG ETEM 47.080 meldepflichtige Arbeitsunfälle – eine Seitwärtsbewegung mit einer marginalen Veränderung von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Wegeunfällen: Diese waren aufgrund der Corona-Pandemie und damit einhergehenden Lockdowns sowie Homeoffice-Möglichkeiten für Beschäftigte im Jahr 2020 zunächst gesunken, 2021 dann wieder angestiegen. Im vergangenen Jahr sank die Anzahl der Wegeunfälle erneut auf 10.109. Im Zusammenhang mit Corona gab es zudem 65 Verdachtsanzeigen auf Berufskrankheiten und 1.600 Unfallmeldungen, wovon sich 14 beziehungsweise 500 bestätigten.

Das Corona-Virus hatte auch dafür gesorgt, dass Aufsichtspersonen der BG ETEM weniger Betriebsbesichtigungen vor Ort absolvieren konnten als vor der Pandemie. Nun steigen die Zahlen wieder: „Auf der Grundlage von drei Quartalen rechnen wir damit, dass im Jahr 2022 rund 33.000 Betriebe besucht werden. Damit werden wir unsere Besuchsquote auf knapp 15 Prozent verbessern“, erklärte Tichi. Für Mitgliedsbetriebe der BG ETEM bedeutet das: Sie können ihre Fragen nun wieder verstärkt direkt im Betrieb klären und auf persönliche Beratung ihrer Aufsichtsperson setzen. Daneben bleiben die Beratungsmöglichkeiten via Videokonferenz, Telefon oder E-Mail bestehen.

Ukraine-Krieg beschäftigt BG Kliniken

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und seine Folgen beschäftigen die BG ETEM und insbesondere die BG Kliniken nach wie vor. „Ich freue mich, sagen zu können, dass die BG Kliniken auch bei der Behandlung von Verletzten aus der Ukraine Hervorragendes leisten“, sagte Hans-Peter Kern, Vorstandsvorsitzender der BG ETEM in seinem Bericht vor der Vertreterversammlung. Kern hob insbesondere den Erfahrungsaustausch mit ukrainischen Ärztinnen und Ärzten hervor, den die BG Kliniken in Hamburg, Duisburg, Ludwigshafen und Murnau organisieren. In dem Austausch geht es zum Beispiel um die neuesten Behandlungsmethoden für Schwerbrandverletzte.

 

Annika Pabst