Bei jedem Wetter
Über 3.000 meldepflichtige Unfälle registriert die BG ETEM jedes Jahr beim Zustellen von Zeitungen. Die Folgen dieser Unfälle reichen von Knochenbrüchen, Verstauchungen und Zerrungen bis hin zu Kopfverletzungen. Häufig sind sie so schwer, dass sie zu langen Ausfallzeiten oder gar zu Rentenzahlungen führen.
Da Zustellerinnen und Zusteller in der kalten Jahreszeit fast ausschließlich im Dunkeln arbeiten, ist es wichtig, dass sie gut zu sehen sind. Deshalb sollten sie stets reflektierende Jacken oder Westen tragen oder zusätzliche Reflektoren.
Unfallgefahren erkennen
Beim Stolpern, Ausrutschen und Fehltreten kommt es sehr häufig zu Unfällen. Die Schilderungen auf der Unfallanzeige lauten dann meist so: „Herr XY ist beim Betreten der Treppe ausgerutscht und brach sich einen Arm“.
Damit so etwas nicht passiert, haben Arbeitgeber im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln, welche Risiken bestehen. Wenn die Gefährdungsbeurteilung ergibt, dass Zustellerinnen und Zusteller erhöhten Gefährdungen durch die Witterung ausgesetzt sind und sie stolpern, rutschen oder ausgleiten könnten, muss das Unternehmen geeignetes Schuhwerk zur Verfügung stellen (siehe Infokasten auf dieser Seite).
Gut beschuht
Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhe haben grundsätzlich rutschhemmende Sohlen. Deshalb eignen sie sich gut für die Zeitungszustellung. Ob Beschäftigte solche Schuhe akzeptieren, hängt in hohem Maße vom Tragekomfort ab. Deshalb ist es notwendig, sich bei der Auswahl beraten zu lassen. Das kann die Betriebsärztin, der Betriebsarzt oder die Fachkraft für Arbeitssicherheit übernehmen.
Bei Schnee- und Eisglätte haben sich neben dem zweckmäßigen, möglichst knöchelhohen Schuhwerk zusätzliche Gleitschutzketten bewährt, die sich über die Schuhe stülpen lassen oder auch textile Schuhüberzieher.
Nach neuen Erkenntnissen sollen Spikes für sicheren Halt an den Fersen sorgen und ein Wegrutschen verhindern. Sie eignen sich allerdings nicht für den städtischen Bereich, wo Zustellerinnen und Zusteller glatte Hausflure betreten. Um sich dort sicher fortbewegen zu können, sollten textile Schuhüberzieher benutzt werden.
Ein besonders Problem stellt plötzlich auftretende Eisglätte (Blitzeis) dar. Dabei trifft Regen auf den Boden und gefriert dort in kürzester Zeit. Beschäftigte stürzen dann besonders häufig und verletzen sich. Wenn es nicht mehr möglich ist, gefahrlos zuzustellen, sollten Betriebe organisatorisch regeln, dass sie die Zustellung einstellen, verschieben oder gar nicht erst beginnen.
Sicher eingepackt
Zeitungen werden auch unter widrigsten Witterungsbedingungen ausgeliefert. Dabei sind Beschäftigte häufig Kälte und Nässe, Wind und Regen oder Schnee ausgesetzt. Bei solchem Wetter stellen viele Unternehmen bereits geeignete Wetterschutzkleidung zur Verfügung.
So haben sich spezielle atmungsaktive, wasserdichte Wetterjacken bewährt. Statten Betriebe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit passenden Jacken aus, können sie den Krankenstand niedrig halten. Die Kleidung, die sie zur Verfügung stellen, sollte gut an die Witterung angepasst sein und körperliches Wohlbefinden gewährleisten. Sie soll gut sichtbar und mit Reflektoren ausgestattet sein.
Geeignetes Schuhwerk
Sicherheitsschuhe sollten folgenden Anforderungen genügen:
- Sohle rutschfest, profiliert und biegeweich, geeignet für Schnee und Glatteis
- Schutz gegen Nässe durch wasserabweisende oder wasserdichte Ausführung
- anatomisch geformtes Fußbett mit guter Dämpfung
- den Fuß umschließendes, knöchelhohes Schuhwerk mit gepolstertem Rand
- geringes Gewicht
- atmungsaktiv, hoher Trage- und Laufkomfort
- Innenfutter als Kälteschutz für die Wintermonate