Kleine Maßnahme – große WirkungWer jeden Unfall ernst nimmt, kann die Zukunft seiner Beschäftigten sicherer gestalten. Eine Druckerei aus Köln lebt Arbeitssicherheit seit vielen Jahren und hat dies erneut unter Beweis gestellt.https://etem.bgetem.de/3.2019/etem/kleine-massnahme-grosse-wirkunghttps://etem.bgetem.de/@@site-logo/logo_etem_magazin.png
Kleine Maßnahme – große Wirkung
Wer jeden Unfall ernst nimmt, kann die Zukunft seiner Beschäftigten sicherer gestalten. Eine Druckerei aus Köln lebt Arbeitssicherheit seit vielen Jahren und hat dies erneut unter Beweis gestellt.
Unfall an einer Wickelstation
In der Wickelstation der Druckerei kam es zu einer Störung
Oft reicht eine kurze Unaufmerksamkeit oder ein ungünstiges Zusammenspiel verschiedener Faktoren. So auch im September 2018 am Standort Köln der DuMont Druck. Das Unternehmen druckt dort verschiedene Zeitungen und Anzeigenblätter der Region.
Schon lange verfolgt die DuMont Druck das Motto „Aus Unfällen lernen“: Der Betrieb hat in seiner Unternehmenskultur das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verankert und zum zentralen Thema gemacht. Auch die Beinahe-Unfälle, bei denen niemand zu Schaden kommt, werden hinterfragt, sodass Maßnahmen abgeleitet werden können, um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern.
Unfallhergang
Am Nachmittag des 11. September führte das Zusammentreffen mehrerer Faktoren zu einem Unfall mit verhältnismäßig glimpflichem Ausgang. Nach einer Störung an der Wickelstation (siehe Bild links oben) sollten zwei Betriebselektriker den Fehler an der Anlage beheben. Ein Mitarbeiter ging dabei in der Wickelstation in die Hocke, um besser an die störungsverursachenden Bauteile zu kommen. Sein Kollege stand währenddessen vor der Anlage, um Werkzeug anzureichen. Der Fehler war schnell gefunden. Einer der beiden ging ins Lager, um ein Ersatzteil zu besorgen. Der zweite blieb in der Wickelstation, um die defekte Komponente auszubauen.
In diesem Moment begann ein anderer Beschäftigter damit, die Wickelstationen für die nächste Produktion zu befüllen. Für diese Tätigkeit wird aufgrund des Gewichts der Wickelrollen ein Stapler verwendet (siehe rechtes Bild oben). Die dabei aufgenommene Rolle verhindert, dass der Fahrer den direkten Bereich vor der Rolle einsehen kann. Aus diesem Grund hat der Hersteller der Anlage Leitschienen konzipiert, die dabei helfen, die Rolle trotz eingeschränkter Sicht in die Station einzufahren. So kam es, dass der Staplerfahrer den Kollegen in der Wickelstation übersah.
Ein Gabelstapler dient dazu, die Wickelstationen mit neuen Rollen zu befüllen
Er fuhr langsam in die Station und traf dabei den Rücken des Elektrikers. Dieser wurde durch die Wickelrolle nach vorne an die Stirnseite der Wickelstation gedrückt und machte sich geistesgegenwärtig durch lautes Schreien bemerkbar.
Der Staplerfahrer hörte die Schreie und stoppte. Ein herbeieilender Kollege wies ihn an, wieder hinauszufahren. Der Elektriker kam frei und trug einige Schnittverletzungen, Verstauchungen und Abschürfungen davon, in Anbetracht der Situation verhältnismäßig geringe Verletzungen.