Arbeitsschutz mit HerzJeder ist Vorbild – im Betrieb, in der Familie und sogar auf Plakaten mit den eigenen Kindern. Die WEVG Salzgitter lässt Arbeitssicherheit selbstverständlich werden.https://etem.bgetem.de/2.2019/titelstories/arbeitsschutz-mit-herzhttps://etem.bgetem.de/@@site-logo/logo_etem_magazin.png
Arbeitsschutz mit Herz
Jeder ist Vorbild – im Betrieb, in der Familie und sogar auf Plakaten mit den eigenen Kindern. Die WEVG Salzgitter lässt Arbeitssicherheit selbstverständlich werden.
Kultur der Prävention
Ella und Jolina wissen Bescheid: In bestimmten Bereichen des Betriebs ihrer Eltern ist Gehörschutz Pflicht.
Ella Schrader ist erst sechs Jahre jung. Doch mit Arbeitsschutz kennt sie sich aus. „Handschuhe sind wichtig, weil man sonst einen Splitter in die Hand bekommen kann“, erklärt sie voller Überzeugung. Ihre Freundin Jolina Möker (7)macht klar, warum sie beim Besuch im Betrieb Gehörschutz trägt: „Damit es beim Bohren nicht so laut wird.“
Ellas Vater und Jolinas Mutter arbeiten bei der WEVG Salzgitter GmbH & Co. KG, dem Energie- und Wasserversorger der niedersächsischen Großstadt. Arbeitssicherheit spielt in dem Unternehmen mit 266 Beschäftigten eine wichtige Rolle. Seit Jahren setzen sich Geschäftsführung und Beschäftigte über alle Hierarchiestufen dafür ein, eine lebendige Kultur der Prävention zu entwickeln. Ihre zentrale Botschaft: „Ich bin Vorbild“.
„Vorbildfunktion hat jeder Mitarbeiter, das ist eine Sache für den Kopf“, sagt Torsten Zink, Geschäftsführer Technik bei der WEVG. Alena Kury, Ausbilderin im kaufmännischen Bereich, geht einen Schritt weiter: „Selbst meine kleine Tochter ist Vorbild für mich, weil sie den Blick auf Dinge lenkt, die wir nicht mehr wahrnehmen.“
Was lag da näher, als den eigenen Nachwuchs einzubeziehen? 15 Kinder im Alter zwischen zwei und 17 Jahren waren beim Fotoshooting im Herbst 2016 dabei. Mit ihren Eltern stellten sie sicherheitsrelevante Situationen dar, zum Beispiel das brisante Thema „Handy am Steuer“ oder die Frage, wie fit Papa bei der Ersten Hilfe ist.
Plakate mit Kindern
Herausgekommen ist eine ganze Serie von Plakaten. „Vorbild waren die Plakatmotive der BG ETEM“, berichtet Marco Sklomeit, als Netzteamleiter für die Instandhaltung im Bereich Gas und Strom zuständig. „Wir wollten das aber personalisieren und mit unseren eigenen Kindern einen stärkeren Bezug herstellen.“ Das ist offenbar gelungen, denn die Plakatkampagne gilt bis heute als „Riesenknaller“. Das Shooting im technischen Betriebshof der WEVG in Salzgitter-Bad hatte Eventcharakter. Und die Motive hängen nicht nur in den auf dem gesamten Stadtgebiet verteilten Betriebsstätten der WEVG, sondern auch in manchem Kinderzimmer zu Hause.
Alena Kury und ihre Tochter Nuria vor dem Plakat mit der damals Zweijährigen.
Für Alena Kury steht fest: „Die Plakate sorgen dafür, dass wir mit Kollegen ganz anders ins Gespräch kommen.“ Sie sensibilisieren für das Thema Sicherheit – auch über den eigenen Arbeitsplatz hinaus. Sie selbst hat zum Beispiel im Winter immer zwei paar Schuhe dabei – rutschfeste für draußen und normale fürs Büro.
Lust auf Arbeitsschutz
Torsten Zink ist stolz auf die Plakatkampagne. Er findet, „das Beste daran war, dass die Leute gemerkt haben, dass sie zu uns passt“. Sein Ziel: Arbeitssicherheit soll im Unternehmen gelebt werden – und zwar über alle Hierarchiestufen hinweg.
Torsten Zink will, dass Arbeitssicherheit über alle Hierchiestufen hinweg gelebt wird.
Arbeitssicherheit soll nicht nur formal mit dem Kopf – mit Gefährdungsbeurteilungen, Unterweisungen und Lehrgängen – behandelt, sondern auch mit dem Herzen betrieben werden. Um sie zu einem Teil der innerbetrieblichen Gesprächskultur zu machen, gehört sie auf die Tagesordnung vieler Meetings bis hin zu Aufsichtsratssitzungen. Aus diesem Grund sei das Thema auch fester Bestandteil aller Veranstaltungen für Führungskräfte, sagt Zink.