Der richtige DrehCEE-Stecker sind sicher, haben aber eine kleine Schwäche: Um sie aus der Dose zu ziehen, ist viel Kraft erforderlich. Die Lösung der Auszubildenden des Mess- und Regeltechnikherstellers Bürkert Werke GmbH & Co. KG: drehen statt ziehen.https://etem.bgetem.de/1.2019/etem/der-richtige-drehhttps://etem.bgetem.de/@@site-logo/logo_etem_magazin.png
Der richtige Dreh
CEE-Stecker sind sicher, haben aber eine kleine Schwäche: Um sie aus der Dose zu ziehen, ist viel Kraft erforderlich. Die Lösung der Auszubildenden des Mess- und Regeltechnikherstellers Bürkert Werke GmbH & Co. KG: drehen statt ziehen.
Präventionspreis 2018
Preiswürdig: Die Azubis der Bürkert-Werke haben eine Alternative für schwer zu ziehende CEE-Stecker gefunden
Jonas Baumann freut sich. „Ich bin sehr stolz auf uns, weil wir das Projekt komplett in Eigenleistung entwickelt und damit auch die Gefahren für andere Leute beseitigt haben.“ Baumann ist einer der Auszubildenden zum Werkzeugmechaniker des Mess-, Steuer- und Regeltechnikherstellers Bürkert Werke GmbH & Co. KG im hohenlohischen Ingelfingen.
Gemeinsam mit seinem Kollegen Jan-Hendrik Egly und weiteren Nachwuchskräften hat Baumann für das Unternehmen mit seinen weltweit mehr als 2.800 Mitarbeitern eine Gefahr gebannt, die von vielen CEE-Steckern ausgeht: Wenn man sie aus der Steckdose ziehen will, muss man viel Kraft aufwenden – und birgt die Gefahr, sich zum Beispiel durch einen Absturz zu verletzen. „Man steht auf einer Leiter und muss den Drehstromstecker lösen“, erklärt Jan-Hendrik Egly das frühere Problem. „Wenn dieser sich gerade in dem Moment löst, während man sehr viel rückschüssige Kraft aufbringt, besteht die Gefahr, dass man dadurch von der Leiter fliegt.“
Drehen statt ziehen: die Lösung des Problems.
Auch Bürkert-Ausbildungsleiter Holger Koch erkannte dieses Problem – und sah die mögliche Bewährungsprobe für seine jungen Kollegen. „Jungs, sorgt dafür, dass das sicherer wird!“, lautete sein Auftrag. Ein Job, den die Nachwuchstechniker aus dem Ländle gern annahmen.
Die Lösung der Bürkert-Azubis, die auch mit einem der Präventionspreise 2018 der BG ETEM ausgezeichnet wurde, scheint auf den ersten Blick verblüffend einfach: den Stecker aus der Dose drehen statt zu ziehen. Doch bis die Details der Lösung gefunden waren, mussten die angehenden Techniker viel Gehirnschmalz aufwenden. „Es war sehr aufwendig, den Stecker so zu entwickeln, bis wir sagen konnten: Das gefällt uns so“, erinnert sich Jonas Baumann. „Wir haben bestimmt über vier Monate an dem Projekt gearbeitet.“
Das passt: Der von den Auszubildenden gewählte fünfpolige Stecker sorgt für Sicherheit.
Auch der Bürkert-Chefetage blieb der außergewöhnliche Einsatz der jungen Beschäftigten nicht verborgen. „Die Geschäftsführung hat uns den Respekt ausgesprochen, wie einfach wir ein relativ großes Problem aus der Welt geschafft haben“, freut sich Jan-Hendrik Egly. „Es war durchweg Begeisterung zu spüren.“
Sicher ist sicher: Durch eine Drehbewegung lässt sich der Stecker jetzt mühelos entfernen.
Sein persönliches Fazit der Eigenentwicklung: „An dem Projekt habe ich gelernt, dass es manchmal ganz kleine Dinge sein können, die massive Unterschiede bei der Sicherheit herbeiführen können.“ Sein Rat an andere Unternehmer lautet deshalb: „Ich würde jeder Firma empfehlen, Arbeiten, die mit Präventionsmaßnahmen zu tun haben, zu unterstützen.“
Gut Ding will Weile haben: Bis zur Fertigstellung des Drehsteckers war viel Einsatz erforderlich.
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Ein Video über die ausgezeichnete Entwicklung der Auszubildenden bei der Fa. Bürkert GmbH & Co. KG finden Sie unter www.bgetem.de, Webcode 18121803