Das Foto zeigt die Geschäftsführung und Beschäftigte alle in einer Reihe stehend. Die Beschäftigten tragen alle Tshirts inderselben Farbe. Die Chefin hält eine Unterlage in der Hand.

Compliance-Regeln verpflichten Geschäftsführung und Beschäftigte gleichermaßen zur Einhaltung von Gesetzen und Bestimmungen.

Was ist Compliance?

Der Begriff Compliance (Übereinstimmung, Zustimmung) kommt aus der Finanzwirtschaft. Inzwischen versteht man darunter in nahezu allen Branchen, dass Beschäftigte und Unternehmen ihr Handeln an Gesetzen, branchenüblichen Regeln und ethischen Standards ausrichten. Ein Compliance Management System (CMS) dient als Steuerungsinstrument dazu, diese Regeln zu definieren und ihre Einhaltung zu überwachen.

Wozu braucht man Compliance?

In erster Linie geht es darum, wirtschaftliche Risiken durch Imageschäden und das Eintreten von Haftpflichtansprüchen gegen das Unternehmen zu minimieren.

Was bringt das dem Unternehmen?

Ein CMS soll helfen, Regelverstöße, die existenzbedrohend für das Unternehmen sein können, zu vermeiden. Zudem kann es helfen, die Führungskräfte zu entlasten, wenn es um Verstöße von Beschäftigten gegenstrafbewehrte Regeln geht.

In vielen Branchen ist Compliance heute aber weit mehr. Unternehmen stärken damit ihre Glaubwürdigkeit gegenüber Kunden und Investoren, verbessern Geschäftsbeziehungen oder können dank Compliance-Regeln überhaupt erst zu Ausschreibungen zugelassen werden.

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Wie erstellt man Compliance-Regeln?

Compliance ist Chefsache und gleichzeitig etwas für Teamplayer. Im Compliance-Team sollten Vertreter verschiedener Unternehmensbereiche und des Betriebsrats, wenn vorhanden, zusammenarbeiten. Auch externe Unterstützung durch Anwälte oder Berater ist denkbar – soweit das Budget es zulässt.

Das Team analysiert mögliche Risiken für das Unternehmen und formuliert die daraus abgeleiteten Verhaltensregeln.

Was sollte im Regelwerk drinstehen?

Der Inhalt der Compliance-Regeln hängt vom jeweiligen Unternehmen, seinen Aktivitäten und der Branche ab. Meist umfasst er Punkte aus dem Arbeits-, Steuer- und Sozialversicherungsrecht sowie den Datenschutz. Auch Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sollten eine Rolle spielen. Darüber hinaus verpflichten viele Unternehmen ihre Beschäftigten auf umweltgerechtes und respektvolles Verhalten.

Wie erfahren die Beschäftigten davon?

Compliance-Regeln sollten allen Beschäftigten schriftlich zur Verfügung gestellt werden. In Schulungen kann das richtige Verhalten anhand von Beispielfällen eingeübt werden. Wenn vorhanden, sollten die Regeln im Intranet zur Verfügung stehen. Beschäftigte können durch entsprechende Klauseln im Arbeitsvertrag auf die Einhaltung der Compliance-Regeln verpflichtet werden.

Wer achtet auf die Einhaltung?

Letztlich liegt die Verantwortung bei der Geschäftsführung. Sie kann ein Compliance-Management einsetzen, das die Wirksamkeit des Systems kontrolliert, Ansprechpartner für Beschäftigte und externe Berater ist und die damit verbundenen Prozesse weiterentwickelt. In kleineren Betrieben ist es n der Regel Sache der Unternehmerin bzw. des Unternehmers, die Einhaltung der Regeln zu überwachen.

Was passiert bei Regelverstößen?

Verstoßen Beschäftigte gegen Regeln, reicht die Palette möglicher Maßnahmen von einer einfachen Ermahnung bis zu arbeitsrechtlichen Schritten wie Abmahnung oder Kündigung. Bei Gesetzesverstößen wird die Justiz tätig.