Manchmal entscheiden nur Zentimeter über Sieg und Niederlage – oder die Platzierung bei einem großen Turnier. So auch bei den Paralympics in Pyeongchang vor ein paar Wochen. Die deutschen Rollstuhl-Curler belegten den 8. Platz – punktgleich mit den fün platzierten "neutralen paralympischen Sportlern" aus Russland. Das direkte Duell gegen die Russen hatte die deutsche Auswahl mit 9:4 für sich entscheiden können.
Den Ausschlag für die Gesamtplatzierung gaben aber die Ergebnisse der Draw-Shots, der Zielschüsse am Anfang einer Partie. Sie entscheiden darüber, wer das Recht des letzten Steins bekommt. "Wer nur einen Zentimeter näher am Zentrum landet, gewinnt", stellt Martin Schlitt fest. Der Frankfurter Rollstuhl-Curler ist Mitglied der deutschen Nationalmannschaft und war bei den Paralympics dabei.
"Ein wirklich tolles Erlebnis", freut er sich noch heute über die Teilnahme am paralympischen Turnier. Vor allem das Interesse der Medien sei "immens" gewesen. "Schwupp-di-wupp bis du auf jedermanns Sofa", erzählt der gelernte Fotograf. "Das setzt dich schon unter Druck." Unterstützung bot Teampsychologe Dr. Christian Heiss. Er half vor allem Sportlerinnen und Sportlern aus den weniger populären Disziplinen, sich auf ihre Wettkämpfe zu konzentrieren.